Die österreichische Bundesliga feierte einen gelungenen Auftakt in die Saison 2021/22. Nach 509 Tagen waren wieder Fans erlaubt, fast ohne Einschränkungen. Einzige Bedingung war die 3-G-Regel. 13.066 strömten in die Merkur-Arena. Ganz nach dem Motto: Endlich wieder Fußball live miterleben. Die Stimmung war dementsprechend ausgelassen. Die Nordkurve feierte ihre Rückkehr und die Mannschaft mit einer bengalischen „Explosion“. Vor und nach dem Spiel – trotz Niederlage.

Die Atmosphäre war gut. Die Sturm-Spieler hatten ihren Anteil daran, weil sie gegen eine Salzburger Mannschaft beherzt kämpften. Die Festspielstädter waren aufgrund der vielen Abgänge sowie aktueller Verletzungen ein an vielen Positionen neues Team. Viel an Qualität haben die „Bullen“ allerdings nicht eingebüßt. Ein bisschen Routine fehlte anfangs, und deshalb gingen die Grazer auch mit einer 1:0-Führung in die Pause. Salzburgs Benjamin Sesko, Karim Adeyemi und Kollegen vergaben in den ersten 45 Minuten vier hundertprozentige Torchancen.
Die erste Hälfte dauerte sogar 49 Minuten. „Schuld“ daran war der VAR (Video Assistant Referee). Harald Lechner brauchte knapp fünf Minuten, um die 1:0-Führung der Grazer zu bestätigen. Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer hatte den Ball in der elften Minute ins Tor befördert, als er eine Flanke von Stefan Hierländer klären wollte.

Salzburg feierte ausgelassen
Salzburg feierte ausgelassen © GEPA pictures

Der VAR prüfte eine mögliche Abseitsposition von Hierländer. Schiedsrichter Walter Altmann musste in der Merkur-Arena ebenso wartend verharren wie die Besucher. Anlaufschwierigkeiten nennt man so etwas. So könnte man auch die Vorstellung der Gäste bezeichnen. Die Gäste hatten mehr Spielanteile, vollbrachten präzisere Pässe und hatten mit zwei Lattenschüssen durch Sesko (18.) und Brenden Aaronson (62.) um einen mehr als die Grazer, wo Jon Gorenc Stankovic (56.) den Ball auf anstatt in das Tor geknallt hatte. Ab der 65. Minute machten die Festspielerstädter aber ernst – vor allem einer. Karim Adeyemi war der beste Mann auf dem Platz. Die Tore eins (69.) und drei (85.) des Meisters machte er selbst, das zweite bereitete er mit einer sehenswerten Flanke vor. Rasmus Kristensen (76.) verwertete per Kopf zum zwischenzeitlichen 2:1. Es war der fünfte Auftaktsieg in Serie für die Salzburger. „Wir haben das Spiel verdient gewonnen und sind glücklich. Wir sind noch jünger geworden und haben es dennoch gerockt“, sagte Adeyemi. Nicht ganz so glücklich war David Affengruber: „Im Stadion vor Fans zu spielen war megageil. Wir haben gut dagegengehalten, aber leider die Führung aus der Hand gegeben. Jetzt wollen wir in die Europa League kommen“, sagte der Salzburger. Für Sturm-Trainer Christian Ilzer war klar: "Salzburg war in allen Belangen etwas besser als wir und hat verdient gewonnen."