Der Grunddurchgang der Bundesliga in Österreich ist beendet, die Positionen sind bezogen. LASK, Salzburg, Rapid, WAC und die beiden Steirer-Teams Sturm und Hartberg sind über dem Strich und spielen um den Meistertitel. Zufall ist es keiner, dass genau diese sechs Teams über dem Strich sind: Am dritten Spieltag lag der WAC auf dem achten Rang - danach waren immer diese sechs Teams über dem Strich. Die Wiener Austria, der laut Papierform die Teilnahme an der Meistergruppe zuzutrauen gewesen wäre, befand sich in den 22 Runden nie über dem Strich - so nah wie an Spieltag 22, nämlich nur vier Punkte entfernt, waren die Veilchen zuletzt am fünften Spieltag.

Außer den sechs Teams, die nach 22 Runden über dem Strich sind, gelang dies nur der WSG Tirol und Mattersburg - den Burgenländern nur nach Runde eins, den Tirolern von Spieltag eins bis drei. Bemerkenswert die Hartberger: Erstmals nach dem sechsten Spieltag waren die Oststeirer auf Tabellenrang sechs - und seither, bis auf nach Runde 13, durchgehend.

Wie geht es jetzt weiter? Der Sieger der Meistergruppe ist Meister und wird wie der Zweite in der Champions-League-Qualifikation antreten. Der Dritte spielt in der Europa-League-Qualifikation, der Vierte in einem Play-off gegen den Sieger aus dem Vergleich Fünfter gegen Sieger der Qualifikations-Gruppe um den letzten Startplatz in der Europa-League-Quali. Der Qualifikationsgruppen-Sieger darf das in einem Spiel ausgetragene Duell mit dem Fünften zu Hause bestreiten. Das Play-off gegen den Vierten erfolgt in Hin- und Rückspiel.

Sollte der prinzipiell mit einem Fixplatz für die Europa-League-Gruppenphase ausgestattete Cupsieger in der Meisterschaft unter den ersten fünf landen, ist auch der Zweite der Quali-Gruppe noch im Rennen. In einem Auswärtsspiel beim Sieger der Quali-Gruppe würde dann der Kontrahent des Vertreters der Meistergruppe bestimmt. Landet der Cupsieger - im Finale stehen Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau - in der Liga auf den Rängen eins oder zwei, ist der Dritte fix in der Europa-League-Gruppenphase dabei. Auf alle Fälle nicht ins Rennen um die Europacup-Startplätze eingreifen wird der Sechste der Meistergruppe.

Hartberg - als Sechster der Meistergruppe - liegt sechs Punkte hinter dem Tabellendritten Rapid. Sturm fehlen nach der Punkteteilung vier Punkte auf die Hütteldorfer und den sicheren Platz in der Gruppenphase der Europa League - wenn Salzburg im Cup-Finale gegen Lustenau gewinnt

Brutal wird es im Kampf gegen den Abstieg: Austria Wien - als Tabellenführer der unteren Gruppe - liegt lediglich vier Punkte vor dem Tabellenletzten St. Pölten.

In der Fremde makellos

Dank des Goldtors von Joao Klauss, mit neun Treffern Toptorschütze der Linzer, gewann der LASK 1:0 in Mattersburg und damit auch die elfte Partie dieser Saison in der Fremde. Der Brasilianer hätte leicht seinen zehnten Treffer beisteuern können, scheiterte mit einem Elfmeter aber an Mattersburg-Torhüter Tino Casali. Bitter: Bereits nach fünf Minuten musste Thomas Goiginger verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Der ÖFB-Teamspieler wurde mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung im linken Knie ins Krankenhaus gebracht. Heute soll die Diagnose gestellt werden.

Cancola musste zwei Mal runter

24 Mal (14 Mal Gelb-Rot, zehn Mal Rot) wurden Spieler im Grunddurchgang von den Referees vorzeitig unter die Dusche geschickt. Zwei Spieler gleich zwei Mal: Hartbergs David Cancola (Bild) und Altachs Martin Kobras. Hartberg hat mit 62 Karten die zweitmeisten gesehen – nur Schlusslicht St. Pölten bekam mit 66 Karten noch mehr. Bemerkenswert: Kein Spieler von Rapid, WAC und Mattersburg wurde ausgeschlossen.

Weissmann trifft nach Belieben

Zwar verzaubert Erling Haaland, der im Herbst 16 Tore in 14 Partien für Salzburg beisteuerte, mittlerweile Dortmund. Dennoch darf das die Leistung von Shon Weissman beim WAC nicht schmälern. Der Israeli dominiert die Liga mit 22 Toren bei 21 Einsätzen. Patson Daka (Salzburg) folgt mit 17 Toren.

Nur die Admira war aktiv

Vier Trainerwechsel gab es. Die Admira entließ Reiner Geyer und Klaus Schmidt (Znonimir Soldo übernahm). Beim WAC ging Gerhard Struber, bevor Mo Sahli interimistisch übernahm. Seit Winter ist Ferdinand Feldhofer in Wolfsberg tätig.

Blutjung, steinalt

Die Startelf, die Salzburg-Trainer Jesse Marsch beim 1:1 beim SK Sturm einsetzte, war mit 22,2 Jahren die jüngste des Grunddurchgangs. Die WSG Tirol trat beim 0:2 bei Rapid im Schnitt 29,9-jährig an.