Eines versteht Bekim Balaj nicht. Warum es Sturm im Herbst nicht gelungen ist, eine Serie von mehreren Siegen hintereinander zu erreichen. "Immer wenn wir knapp daran waren, ist eine blöde Niederlage gekommen", sagt der Albanier und erinnert etwa an die Heim-Niederlage gegen Altach oder den Verlust bei der Wiener Austria.

Vor allem Heimniederlagen schmerzen den Mittelstürmer doppelt. "Wir müssen anders auftreten, mit der Mentalität eines großen Klubs. Wir müssen denken, dass der Gegner keine Chance hat. Altach darf in Graz nicht gewinnen", sagt Balaj. Zumal die Fans ihr Möglichstes tun würden, um Sturm anzutreiben. "Ich liebe die Fans, ich genieße es zu Hause zu spielen", sagt er.

Extra-Motivation vor Spielen wäre nur auswärts nötig. Balaj möchte keine Beispiele nennen, aber die Kulisse in manchen Stadien der höchsten Spielklasse Österreichs erinnert ihn an Freundschaftsspiele. "Zu Hause aber nicht. Darum beginnen wir zu Hause auch immer gut, mit Pressing. Und werden dann irgendwann zu ängstlich oder treten mit zu wenig Selbstvertrauen auf." Mit ein Grund warum es nicht gelungen ist, im Herbst noch besser abzuschneiden. "Wir stehen nicht schlecht da, sind nah dran an jenen Plätzen, die wir erreichen wollen."

Als "realistische" Fans bezeichnet Balaj die Anhänger von Sturm Graz. "Sie zeigen uns, dass sie nicht zufrieden sind, wenn wir in Führung liegen und nicht gut spielen. Sie unterstützen uns aber nach Niederlagen, bei denen die Leistung gepasst hat." Ein Umstand den der 29-Jährige sehr zu schätzen weiß. "Wir haben zu Hause immer den Druck ein gutes Spiel zu zeigen, zumindest zu Hause. Nur zu gewinnen reicht den Fans nicht aus. Die Fans wollen unsere Spiele genießen." Dabei wären gerade die "schmutzigen Siege" so wichtig in der aktuellen Situation.

Ob er denn lieber den Cup gewinnen oder in der Liga den zweiten Platz erreichen möchte? "Wenn ich mich entscheiden muss, dann nehme ich den zweiten Platz", sagt Balaj. "Aber ich habe schon von der Stimmung beim letzten Cup-Finale gehört."