Die Ausgangslage war klar: Gegen Tabellenschlusslicht Admira musste für den SK Sturm vor eigenem Publikum – knapp 9000 Besucher fanden am Wahlsonntag den Weg ins Stadion – ein Sieg her. „Das war für uns ein Pflichtsieg. Es ist wichtig, dass wir den eingefahren haben“, sagte Lukas Spendlhofer. „Aber“, sagte der Abwehrspieler, „erst nächste Woche wissen wir, was er wert ist. Da müssen wir nachlegen.“ Am Sonntag geht es auswärts zur Wiener Austria.

Sturm-Trainer Nestor El Maestro musste gegen den Tabellennachzügler umstellen, Fabian Koch rückte für den verletzten Emanuel Sakic (Mittelhandknochenbruch) auf die rechte Abwehrposition. Im zentralen Mittelfeld zog Otar Kiteishvili neben Juan Dominguez offensiv die Fäden – Ivan Ljubic musste wegen muskulärer Probleme zusehen. „Das war sicher eines der besten Spiele von Otar in dieser Saison“, lobte El Maestro seinen Regisseur.

Am Anfang zu wenig Tempo

Der Georgier war es auch, der in der 18. Minute abzog und zum 1:0 traf. Ansonsten war es in der ersten Hälfte kein aufregendes Fußballmatch. „Da war zu wenig Tempo in unserem Spiel“, sagte Kapitän Stefan Hierländer. Wenn, dann wurde es durch Kiril Despodov gefährlich. Er war neben Kiteishvili, Hierländer, Bekim Balaj und Thorsten Röcher einer von fünf Offensivspielern in der Startaufstellung.

Ein Offensiv-Schachzug, der gegen die in der Krise steckenden Niederösterreicher aufging. Balaj erhöhte gleich nach Wiederanpfiff auf 2:0. „Und dann bekommen wir so ein billiges Gegentor“, ärgerte sich Spendlhofer. Aber nur rund 50 Sekunden nach dem Anschlusstreffer durch Kadlec machte Philipp Huspek (er wurde zur Pause für Koch als sechster „Offensiver“ eingewechselt, der Tiroler musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Feld) mit seinem Tor alles klar. „Ich bin glücklich“, sagte Huspek, der das 4:1 durch Röcher auch noch vorbereitete. „Es macht extrem viel Spaß, mit Spielern in der Offensive zu spielen, die so eine Qualität haben. Die große Konkurrenz im Training bringt uns auch alle weiter.“

Von sieben Schüssen auf das Tor von Admira-Goalie Andreas Leitner fanden vier den Weg ins Tor. Eine Quote, mit der El Maestro zufrieden ist: „Es ist in der zweiten Hälfte ein Qualitätsunterschied spürbar gewesen, das freut mich. Das muss auch so sein. Es ist aber nicht selbstverständlich, den auf den Platz zu bringen.“ Vor allem die Breite in der Offensive („Vier verschiedene Spieler haben getroffen“) machte El Maestro Freude, wenngleich er auch aufgrund des Gegners auf dem Boden blieb. „Es war eine gute Leistung, aber auch nicht ideal.“
Den zwei verlorenen Punkten aus dem Mattersburg-Spiel trauert der Trainer nach der englischen Woche noch etwas nach, „weil es schwer wird, diese nachzuholen. Wir haben zwei schwierige Spiele vor der Brust“. Nach dem Auswärtsspiel in Wien-Favoriten kommt nämlich Salzburg nach Graz.