Der SK Sturm mühte sich ins Achtelfinale des ÖFB-Cups. Gegen den Tabellenführer der zweiten Liga, Austria Klagenfurt, bedurfte es fußballerischer Überstunden, um am Ende mit einem 4:2-Sieg nach Verlängerung doch noch zufrieden die Heimreise antreten zu können. Nach der frühen Führung durch Thorsten Röcher in der 7. Minute wurden zwei weitere Großchancen nicht genutzt, und dann fehlte plötzlich der Nachdruck, der gegen einen unterklassigeren Gegner für ein klares Ergebnis reichen sollte.

Sturm ließ es zu, dass sich der Gegner im Spiel entwickelt und an seine Chancen glaubt. Ein Ausgleichstor und zwei fragwürdige Elfmeter später kamen die Grazer wieder in die Spur. „Wir Alten haben es gerichtet“, sagte Christoph Leitgeb mit seinem bekannt verschmitzten Schmunzeln. Der Heimkehrer hatte recht. Er, mit 34 Jahren, Jakob Jantscher, 30, und Stefan Hierländer, 28, brachten Ordnung in das in vielen Phasen zu hektisch geführte Grazer Spiel. „Im Cup ist es manchmal ganz hilfreich, wenn du schon ein paar Jahre gespielt hast“, sagt Leitgeb.

Dass der Underdog immer an seine Chance glaubt, „ist normal. Wir haben es am Anfang allerdings verabsäumt, ein zweites Tor nachzulegen. Wir hätten es nicht unbedingt so spannend machen müssen.“ Der Aufstieg sorgt nach den Aufregungen nach dem 3:3 in Mattersburg wieder für etwas Ruhe bei Sturm. „Bei einer Niederlage wäre es wohl wieder etwas unruhiger geworden in Messendorf“, glaubt Leitgeb, der bei der Heimfahrt aus Klagenfurt im Bus das Spiel Rapid gegen Salzburg mitverfolgt hatte. „Hierli hatte noch gesagt, die Salzburger treffen in der 119. oder 120. So war es dann. Ich habe mich für Salzburg gefreut“, sagt Leitgeb.
Mit dem gestrigen Training begann auch schon die Vorbereitung auf das Spiel am Sonntag (14.30 Uhr) gegen die Admira. Leitgeb blickt nicht nur auf Sonntag, sondern auch auf das Auswärtsspiel bei der Austria eine Woche später. „Wenn wir sechs Punkte machen, ist alles im Plan. Dann passt’s wieder.“

Auf die Frage, ob die „Alten“ Leitgeb, Jantscher und Hierländer mit ihrer Routine gegen die Admira in der Startformation stehen sollten und damit für ein ruhiges, geordnetes Auftreten sorgen, sagte Leitgeb lächelnd: „Mir ist es lieber, ich spiele etwas weniger Minuten und habe dafür mehr gute Aktionen.“ Ganz ernsthaft legte er nach: „Eine Mannschaft mit einer gesunden Altersstruktur ist wichtig. Und dass wir von der Bank aus noch nachlegen können, zeigt, dass alle unsere Spieler Qualität haben.“

Heute und morgen ist die Öffentlichkeit von Sturms Trainingseinheiten wieder ausgeschlossen. Eine Maßnahme, die Trainer Nestor El Maestro nach dem Heimspiel gegen den LASK gesetzt hat und bis auf Weiteres auch so bleiben wird.