Nicht mit allen Neuzugängen hat der SK Sturm in dieser Saison ein glückliches Händchen bewiesen. Ein Transfer hat allerdings unbestritten eingeschlagen. Gideon Mensah kam im Jänner leihweise für sechs Monate von Meister Salzburg, der am Sonntag (17 Uhr) auswärts in der Meistergruppe auf Sturm (Otar Kiteishvili fällt mit Fersenverletzung aus) wartet. Nach einem Kurzeinsatz gegen Mattersburg zum Auftakt stand der 20-Jährige in allen fünf Partien über die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Vor allem seine Schnelligkeit und sein unbändiger Zug nach vorne haben den Ghanaer sofort zu einer Attraktion im Sturm-Spiel werden lassen. „Es läuft gut, auch wenn es am Beginn schon eine Umstellung war, erstmals in der Bundesliga zu spielen“, sagt der sehr gut Deutsch sprechende Linksfuß.

Obwohl es Sturms Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl traditionell ausschließt, Leihspieler zu engagieren, hat er neben Arnel Jakupovic (Empoli) auch bei Mensah eine Ausnahme gemacht. Da die Grazer über keine Kaufoption verfügen, muss neu verhandelt werden. „Mir gefällt es sehr in Graz. Ich kann mir durchaus vorstellen, länger zu bleiben“, sagt Mensah. Sturm-Trainer Roman Mählich will seinen linken Flügelflitzer weiter trainieren, „weil er sich bei uns ideal weiterentwickeln kann“.

Freund: "Entscheidung noch nicht gefallen"

Bedeckter halten sich da die Entscheidungsträger. „Wir freuen uns, weil Gideon bei Sturm zu vielen Einsätzen kommt. Das ist eine Win-Win-Win-Situation für uns, Sturm und Gideon selbst. Aber eine Entscheidung, was im Sommer passiert, ist noch nicht gefallen“, sagt Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. Der Hintergrund ist klar: Kapitän Andreas Ulmer (33) ist auf dieser Position in Salzburg gesetzt und hat seinen Vertrag bis 2022 verlängert. Einen echten Ersatz gibt es aber nicht. Die Entscheidung trifft der noch nicht feststehende Nachfolger von Trainer Marco Rose.
Fest steht, dass Sturm keine Chance hat, Mensah (Vertrag in Salzburg bis 2021) fix zu verpflichten. Nur eine erneute Leihe wäre möglich. Kreissl zeigt sich durchaus willens, erneut über seinen Schatten zu springen.