Der SK Sturm ist wieder die steirische Nummer eins in der Bundesliga. Mit dem 3:0 über den WAC haben die Grazer den TSV Hartberg in der Tabelle überholt, liegen auf Platz sechs. Beide Klubs haben 22 Punkte, Sturm das bessere Torverhältnis. Einen Anteil daran haben auch Emeka Eze, Otar Kiteishvili und Michael John Lema. Das Trio hat gegen die Kärntner getroffen. Eze erzielte seinen zweiten Saisontreffer. Kiteishvili und Lema gelangen ihre Premierentore für Sturm in der Bundesliga.

An sich ist das Toreschießen für Lema keine große Sache. Bei den Amateuren erzielte der 19-Jährige 13 Treffer in zwölf Spielen. Das erste Liga-Tor bei den Profis hinterließ dann doch Eindruck. „Ich habe kaum geschlafen. Aber irgendwie es echt geil, was da passiert ist“, sagt er. Am Mittwoch müssen er und Kiteishvili zahlen – und zwar eine Runde Leberkäse für den gesamten Kader inklusive des Trainerteams. Regel ist Regel bei Tor Nummer eins.

Mit zehn Jahren nach Österreich

Mit 10 Jahren kam Lema aus Tansania nach Österreich. „Eine Freundin meiner Mutter ist Krankenschwester und war in Afrika im Einsatz. Dann waren meine Mutter und meine Schwester einmal in Österreich auf Urlaub und ich sagte meiner Mutter: Hier gefällt es mir. Dann hat mich die Freundin meiner Mutter aufgenommen“, erzählt Lema. Er wohnte in Lienz, spielte dort auch in einem Verein, ehe er 2013 in die Sturm Akademie kam. Sein sportlicher Berater ist Ex-Sturm-Spieler Manuel Weber, der sehr früh sein Talent erkannte.

Michael John Lema
Michael John Lema © GEPA pictures

Bei den Grazern durchlief er alle Stationen bis zu den Profis. „Der Herbst war wirklich gut für mich. Und zu Weihnachten fliege ich nach Tansania nach Hause, darauf freue ich mich schon riesig“, sagte der 19-Jährige. Zu seinem Vater, seiner Schwester und seinem Bruder. „Denn meine Mutter ist schon gestorben“, verriet Lema. Es war keine leichte Zeit für ihn. In der Schule hat er vorerst eine Auszeit genommen. „Ich konzentriere mich jetzt einmal auf das Fußballspielen“, erklärte er.

Der ruhige Typ

Otar Kiteishvili durfte in seinem 14. Liga-Spiel über das erste Tor jubeln. „Das freut mich wirklich, vor allem für die Mannschaft“, sagte der ruhige Ausnahmefußballer, der seine fußballerischen Fähigkeiten immer besser in Szene setzt. „Otar wird Sturm noch viel Freude bereiten“, sagte Dawit Mudschiri, selbst georgischer Fußballer bei Sturm, nach Bekanntwerden des Transfers im August. Mudschiri sollte recht behalten.

Otar Kiteishvili
Otar Kiteishvili © GEPA pictures

Der Aufgeweckte

So ruhig Kiteishvili abseits des Platzes ist, so laut und aktiv ist Emeka Eze. Beim Nigerianer gibt es nur Halligalli. Seine Schüchternheit bei seiner Verpflichtung ist verflogen. Der 22-Jährige ist immer für eine Aktion gut. Als Lema den Journalisten nach dem WAC-Spiel Fragen beantwortete, zog ihm Eze die Hose runter. „Man muss im Leben immer Spaß haben“, sagte er. Eze traf zwei Mal in Folge – gegen Altach und gegen den WAC. „Ich hoffe, es geht so weiter“, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Das Trio der Unterschiede hat ein gemeinsames Ziel: mit Sturm noch viele Siege feiern.

Sportchef Günter Kreissl erhielt wegen Schiri-Kritik eine Geldstrafe von 5000 Euro, 2500 bedingt auf sechs Monate.