Drei Tore brauchte Sturm gegen Larnaka nach der 0:2-Niederlage in Graz - das war klar. Dass es schwer wird, das zu erreichen, auch. Die Spieler und Verantwortlichen von Sturm Graz waren dennoch zuversichtlich. Waren überzeugt davon, dass das "Wunder von Larnaka" gelingen kann.

Trainer Heiko Vogel entschied sich auf Zypern für eine 4-3-3-Formation, brachte Thomas Schrammel als Linksverteidiger, erstmals Peter Zulj, Sandi Lovric und Markus Lackner gleichzeitig und Raphael Obermair als dritten Stürmer neben Philipp Hosiner und Markus Pink.

Sturm legte auch gleich engagiert los, spielte in den ersten Minuten nicht schlecht und musste doch früh den ersten Dämpfer hinnehmen, der eigentlich keiner war. Ivan Trickovski brachte Larnaka nach einem Fehler in der Defensive in Führung. An der Tatsache, dass Sturm drei Tore brauchte, änderte das gar nichts - die Auswärtstorregel macht's möglich.

Die Grazer agierten in der Folge aber stark verunsichert. Machten schwere Fehler im Spielaufbau, im Passspiel. Hatten zwar deutlich mehr Spielanteile als der Gegner und spielten bis dreißig Meter vor dem gegnerischen Tor auch recht ordentlich - wohl, weil Larnaka das zuließ. Ab diesem Punkt fehlte aber jegliche Kreativität. Was in der Vorsaison wie am Schnürchen klappte, nämlich das Erarbeiten von Torchancen, das fällt heuer besonders schwer. Nennenswerte Einschussgelegenheiten in der ersten Hälfte? Fehlanzeige. Als der Ball einmal im Tor lag, wurde wegen Abseits von Raphael Obermair wohl zurecht abgepfiffen.

Der Gegner war da wesentlich schnörkelloser, nutzte die Verunsicherung in der Grazer Hintermannschaft gut aus, spielte die Torchancen schlecht fertig oder wurde vom Schiedsrichter - zurecht - zurückgepfiffen. Einmal wegen Abseits, einmal wegen Handspiel.

Sturm zerfiel in der zweiten Hälfte

Und so ging es mit 0:1 in die Kabine und Philipp Huspek sollte statt Dario Maresic wiederbeginnen und für mehr Schwung im Offensivspiel der Grazer sorgen. Das gelang zunächst auch, Sturm wurde sicherer, trug einige gute Angriffe vor und versprühte den Hauch von Gefahr. Und just in dieser Phase wurde Sandi Lovric nach einer Stunde mit Gelb-Rot ausgeschlossen.

In nummerischer Unterlegenheit zerfiel Sturm dann völlig. Zunächst verursacht Tobias Schützenauer - Ersatz für den angeschlagenen Jörg Siebenhandl - einen Elfmeter, den er nicht halten konnte. Jorge Larena war angetreten. Gegentreffer drei und vier erzielte dann wieder Trickovski, der mit vier Toren - eines in Graz, drei auf Zypern - zum entscheidenden Faktor aus Sicht der Zyprer wurde. Für das fünfte Tor war Florian Taulemesse verantwortlich.

Für Sturm ist die internationale Saison damit zu Ende - nach Niederlagen gegen Ajax und Larnaka. Das einzige Tor, das die Grazer in den vier Spielen erzielten, war ein Eigentor.