Im Normalfall stehen jene Fußballer im Rampenlicht, die in der Offensive für Treffer sorgen bzw. die Torvorlagen liefern. Auch beim SK Sturm trifft dies zu. Fabian Koch darf man wohl als meistunterschätzten Akteur im schwarz-weißen Kader zählen. Der 29-Jährige zählt zu jener Spezies an Kickern, die man unbedingt in der eigenen Mannschaft haben will. Er ist laufstark, sich für keine Drecksarbeit zu schade und ein wahres Mentalitätsmonster. Dazu kommt ein hoher fußballerischer IQ, der ihn so überaus wertvoll macht.

Vor etwas mehr als zwei Jahren wechselte Koch von der Wiener Austria in die steirische Landeshauptstadt. „Fabian war der erste eigene Transfer, den ich abgewickelt habe. Und das hat sich voll bezahlt gemacht. Er ist ein überragender Spieler, der aufgrund seiner Leidenschaft fantastisch zu Sturm passt. Fabian gibt immer Vollgas, egal ob nach vorne oder nach hinten“, sagt Geschäftsführer Sport Günter Kreissl. Wie wichtig der Defensivmann für die Grazer ist, unterstreicht seine Einsatzstatistik. Von 73 möglichen Bundesligaspielen kam er in allen zum Einsatz – 72 Mal in der Startelf, nur zuletzt gegen Hartberg wurde Koch erst zur Halbzeit eingewechselt, weil er nach einer Verletzung nicht ganz fit war.

Bald wird verhandelt

Wie ein Schweizer Uhrwerk liefert der leidenschaftliche Klavierspieler konstant starke Leistungen ab. Kein Wunder, dass der Vizemeister und Cupsieger den rechten Außenverteidiger, der noch einen gültigen Vertrag bis Sommer 2019 besitzt, noch länger binden möchte. „Nach Ende dieser Transferzeit werden wir offiziell die Verhandlungen aufnehmen. Das ist schon mit Fabians Berater kommuniziert“, sagt Kreissl. Auch Trainer Heiko Vogel hat unmissverständlich erklärt, dass er seine Rückennummer 26 länger behalten möchte.

Für Koch selbst kommt es heute zu einem ganz besonderen Spiel – nämlich dem gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck. Er kehrt an den Tivoli zurück, jenem Stadion, in dem er 2010 – ebenfalls als Aufsteiger – sein Bundesliga-Debüt gefeiert hat – noch mit längerer Haarpracht. „Ich freue mich irrsinnig auf die Rückkehr und fiebere dem Spiel schon richtig entgegen. Viele Freunde werden zuschauen kommen. Die Euphorie ist groß“, sagt der Veganer. „Ich freue mich, dass die Innsbrucker wieder in der Bundesliga zurück sind. Das haben sie sich verdient.“

Die Rückkehr ist bereits fixiert

Eine Rückkehr vom flächenmäßig zweitgrößten ins drittgrößte Bundesland Österreichs ist auf jeden Fall schon fixiert. „Ich habe mit meiner Frau schon ausgemacht, dass wir irgendwann nach Tirol zurückgehen. Ob ich dann noch fit genug für Wacker bin, werden wir sehen“, sagt Koch, der aber seine Zelte bei Sturm keineswegs abbrechen möchte. „Mir gefällt es in Graz sehr gut. Deshalb könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass ich hier noch einmal verlängere.“

Wie sehr ihn sein Trainer schätzt, macht dieser mit einem Grinsen deutlich: „Nächste Saison wird nichts mit Innsbruck, das kann ich gleich sagen!“