Seit Tagen ist das Stadion in Liebenau ausverkauft. 16.614 Zuschauer werden beim Spitzenspiel der siebenten Bundesliga-Runde zwischen Sturm Graz und Rapid Wien heute mitfiebern - so viele wie nie zuvor in Liebenau. 150 Plätze zwischen dem Block der Rapid-Fans und dem Familiensektor müssen frei gehalten werden. Der bisherige Besucherrekord stammt vom 22. September 1999. Manchester United war damals zu Gast in Graz und besiegte Sturm mit 3:0. 16.480 Zuschauer waren damals dabei. Wer es nicht ins Stadion schafft, kann das Spiel im Live-Ticker der Kleinen Zeitung mitverfolgen.

Ob des großen Publikumszuspruch ist es nachvollziehbar, dass Franco Foda seine Spieler nicht extra motivieren muss. "Wenn so ein Spiel vor der Tür steht, sind immer Emotionen dabei, da brennt jeder drauf. Wer bei so einem Spiel nicht motiviert ist, macht etwas falsch in seinem Leben." Der Sturm-Trainer versprüht Optimismus: "Ich weiß, dass meine Mannschaft einen engagierten Auftritt hinlegen wird." Der Sturm-Trainer scheint also damit zu rechnen, dass seine Mannschaft gegen Rapid gewinnt. Es wäre das erste Mal seit 997 Tagen. Fodas letzter voller Erfolg gegen Rapid ist noch älter. In der Meistersaison 2010/2011 siegte Sturm in Wien mit 2:0. Roman Kienast - auch heute wieder im Kader - und Imre Szabics erzielten damals die Tore.

Aber nicht nur der Zuschauerzuspruch ist absoluter Rekord. Sturm kann - was den Saisonstart betrifft - auch sportlich für eine neue Bestmarke sorgen. Nur einmal seit Bestehen der Bundesliga (1974/75) ist Sturm so gut in die Saison gestartet wie in dieser Saison: 1983/1984 hatten die Grazer nach sechs Spielen ebenfalls fünf Siege auf dem Konto. Gewinnt Sturm heute, würde man aber zum ersten Mal in der Bundesliga nach sieben Runden zum sechsten Mal über einen Sieg jubeln dürfen.

Edomwonyi muss zuschauen

Nicht dabei sein wird Stürmer Bright Edomwonyi. Der Nigerianer laboriert noch an einem Muskelfaserriss am Schienbeinkopf. Zu erwarten ist, dass Deni Alar an vorderster Front stürmt und Stefan Hierländer den Zeltweger aus dem zentralen offensiven Mittelfeld unterstützen wird. Sonst kann Foda aus dem Vollen schöpfen. Bei den Gegnern aus Hütteldorf könnte Trainer Mike Büskens auf Steffen Hofmann verzichten müssen. Der Spielmacher der Wiener konnte dem Spiel von Rapid bislang in dieser Saison noch nicht seinen Stempel aufdrücken. Stefan Schwab erfüllt die Aufgaben hinter Solo-Spitze Joelinten bisher aber exzellent. Philipp Schobesberger steht den Wienern die ganze Herbstsaison nicht mehr zur Verfügung.

Das Spektakel in Liebenau beginnt heute aber nicht mit dem Anpfiff von Oliver Drachta um 16 Uhr. Schon ab 12 Uhr ist am Stadionvorplatz für ein dichtes Rahmenprogramm gesorgt. Neben Musik von einigen DJ’s können sich Kinder zwischen 13 und 14.30 Uhr schminken lassen. Dabei werden auch Gutscheine für eine Sturm-Schultüte überreicht, die nach dem Spiel verteilt werden. Um 14.30 Uhr öffnen die Stadiontore.

Das ist auch ein exzellenter Zeitpunkt um das Stadion zu betreten. Wer später kommt, muss mit einer langen Schlange an den Eingängen zu den entsprechenden Sektoren rechnen. Das Kollektiv 1909 - der Verbund aller Fangruppen in der Nordkurve - ruft die Besucher der Nord sogar explizit dazu auf, die Fantribüne spätestens eine Stunde vor Spielbeginn zu betreten. "Bitte bedenkt, dass die Wartezeiten am Eingang der Nordkurve dementsprechend länger sein werden. Wir empfehlen daher spätestens eine Stunde vor Spielbeginn das Stadion zu betreten. Nicht zuletzt um auch die Spieler schon beim Aufwärmen gebührend empfangen zu können."

Um die An- und Abreise zum und vom Stadion reibungslos zu gestalten hat die Polizei, wie bei solch großen Spielen in Graz üblich, eine Sicherheitszone rund um die Merkur Arena eingerichtet.

"Aus diesem Sicherheitsbereich können Organe des öffentlichen Sicherheitsdienstes Personen wegweisen, die gefährliche Angriffe gegen Leben, Gesundheit oder Eigentum im Zusammenhang mit einer Sportgroßveranstaltung begehen bzw. begangen haben. Gleichzeitig ist ihnen das Betreten des Sicherheitsbereiches verboten. Personen, die trotz eines Betretungsverbotes den Sicherheitsbereich bei dieser Sportgroßveranstaltung betreten, begehen eine Verwaltungsübertretung und können mit einer Geldstrafe bis zu € 500,--, im Falle der Uneinbringlichkeit mit einer Freiheitsstrafe bis zu 2 Wochen, bestraft werden. Verharren die Personen trotz erfolgter Abmahnung weiter in der Fortsetzung ihrer strafbaren Handlung, können sie festgenommen werden", heißt es in einer Mitteilung der steirischen Landespolizeidirektion.