Bis zur 87. Minute führte Austria Klagenfurt im Fußball-Bundesliga-Heimspiel gegen Hartberg mit 4:2. Alles schien für die "Violetten" gelaufen. Dann verkürzten die Steirer auf 3:4 und in der 93. Minute gab es noch Elfmeter für die Gäste. Doch Austria-Keeper Phillip Menzel parierte den Strafstoß von Dario Tadic, rettet damit den ersten Dreipunkter für den Aufsteiger. "Ab der 88. Minute war es die Hölle für mich. Etwas einfach zu machen, liegt scheinbar nicht in unseren Genen. Die Mannschaft hat es sich selbst schwer gemacht, den überaus verdienten Sieg einzufahren", stellt Austria-Sportchef Matthias Imhof fest.

Viel cooler ist da Trainer Peter Pacult: "Solche Situationen, wie wir sie ab der 88. Minuten vorfanden, gehören zu unserem Sport. Natürlich waren die Minuten bis zum Abpiff nicht sehr entspannend, aber sie waren kein Neuland für mich, so etwas habe ich in meiner Laufbahn schon öfter erlebt." Für den Wiener waren "die acht Minuten Nachspielzeit zum Auftakt gegen den WAC beim Stand von 1:1 viel ärger." Mit der Leistung seiner Truppe war der Coach "im Großen und Ganzen zufrieden, aber wir müssen uns noch verbessern. Viele meiner Burschen sind die 1. Liga noch nicht gewohnt".

Einen Ausfall hat Pacult zu beklagen: "Miesenböck zog sich am Montag beim Vormittagstraining eine Verletzung im Adduktorenbereich zu, eine genauere Diagnose gibt es nach der Untersuchung." Morgen am Nachmittag müssen die Kicker zur zweiten Corona-Impfung antreten. Wie es aussieht, bekommen sie Biontech/Pfizer verabreicht. "Daher können wir auch noch keinen genauen Trainingsplan erstellen, da wir die Reaktionen der Impfung abwarten müssen." Für Mittwoch ist jedenfalls ein Video-Studium der Hartberg-Partie geplant. "Mit laufenden Bildern ist es leichter, die Fehler zu erkennen und erklären. Wir haben uns bei den Gegentreffern nicht wirklich geschickt verhalten, da müssen wir uns verbessern", stellt der Pacult klar.

Klar ist auch, die Austria braucht noch Verstärkungen. "Wir halten Augen und Ohren offen für gewisse Positionen. Es ist klar - wir müssen noch nachbessern", weiß der Trainer. Dem stimmt der Sportchef zu: "Wir schauen weiter, was machbar ist. Da noch einige Kicker gehen werden, müssen auch noch einige kommen. Ich denke, kein Thema haben wir im Tor und in der Abwehr. Auf den Außenbahnen haben wir sehr gute Geschwindigkeit." Imhof stellt auch klar: "Wir hatten vor Meisterschaftsbeginn kein Plansoll ins Auge gefasst. Für uns war es wichtig, so schnell wie möglich in der Bundesliga anzukommen."