"Jetzt liegt der Ball aber bei der Austria, sich zu dieser Partnerschaft zu bekennen", sagte Luka Sur, einer der Statthalter der Insignia in Wien und sprach von "einseitigen" Bemühungen seitens der Lifestyle-Gruppe, die bisher die in Aussicht gestellten hochkarätigen Sponsoren nicht im Ansatz vermittelt hat.

"Wir wollen die Austria als internationale Marke etablieren, das wird uns vordergründig nicht als Vermarkter gelingen, sondern nur dann, wenn wir dem Klub gute Spieler bringen und sportlich weiterentwickeln", sagte Sur in einem Interview mit "90minuten.at/sportsbusiness.at". Man habe der Austria im vergangenen Transferfenster auch hochkarätige Spieler angeboten. "Da waren Spieler dabei, die auch in der Premier League oder Champions League gespielt haben." Die Klubführung um Sportdirektor Manuel Ortlechner habe darauf "immer extrem langsam bzw. desinteressiert" reagiert.

Der These, wonach die finanziell klamme Austria die Gehälter der teuren Spieler selbst hätte stemmen müssen, widersprach Aleksandar Bursac, einer der zwei Geschäftsführer der mit dem Einstieg der Insignia vor sieben Monaten gegründeten FK Austria Wien International Marketing GmbH - ohne allerdings konkret zu werden: "Es gab die klare Absprache, dass wenn wir als Partner einen Spieler vorschlagen, von dem beide Seiten überzeugt sind, dann ist dafür auch das Geld von unserer Seite verfügbar."

Insignia weist Vorwürfe zurück

Sur meinte weiter: "Wir haben einfach gegen Ende des Transferfensters das Tempo noch einmal erhöht, um gute Spieler zum Beispiel von Inter Mailand, Olympique Marseille, OSC Lille oder Valencia nach Wien zu bringen. Alle diese Spieler hätten die Kampfmannschaft der Austria wesentlich verstärkt."

Gleichzeitig wies die Insignia zurück, Zahlungsvereinbarungen bisher nicht nachgekommen zu sein. Bursac: "Um es klar zu sagen: Es gibt keine Vereinbarung, die vorsieht, dass Insignia diese Beträge hätte zahlen sollen. (...) Wir haben unsere Zahlungsvereinbarungen, die im Vertrag festgeschrieben sind, immer pünktlich eingehalten." Sur: "Es gibt keinen einzigen Vertrag, der vorsieht, dass wir sieben Millionen Euro pro Jahr zahlen müssen."

Unglücklich zeigten sich Sur und Bursac darüber, dass sich der nunmehrige Austria-Vorstand Gerhard Krisch zuletzt kritisch gegenüber dem Insignia-Engagement in der Öffentlichkeit geäußert hat. Man wisse über die finanzielle Schieflage des Klubs, kenne sie aber nicht im Detail. "Wenn Sie mich heute fragen, wie viel Geld die Austria braucht, dann kann ich nur sagen: Ich weiß es nicht, diese Informationen wurden uns nie weitergegeben", sagte Bursac.

Zudem bestätigte das Duo, dass Krisch als Nachfolger von Markus Kraetschmer für das zweite Amt als Geschäftsführer abgelehnt wurde. "Auf Basis des Lebenslaufs von Gerhard Krisch waren wir nicht davon überzeugt, dass er das Know-How in Sachen Marketing oder Fußball mitbringt, um diese Aufgaben zur vollen Zufriedenheit zu erfüllen", sagte Bursac. Die Austria wollte all dies gegenüber der APA nicht kommentieren.