Helmut Oberndorfer, Bauunternehmer und langjähriger Financier der "Athletiker", wurde im Zuge einer außerordentlichen Generalversammlung am Freitag einstimmig zum Vizepräsidenten des LASK gewählt. "Der LASK ist meine Herzensangelegenheit. Ich übernehme daher gerne Verantwortung, wenn mich unser Verein braucht", sagte Oberndorfer in einer Klub-Aussendung.

Gleichzeitig sieht der frühere LASK-Miteigentümer Oberndorfer, wie Werner, eine laufende Kampagne gegen den Klub - mit offenbar zwei Drahtziehern im Hintergrund. "Jürgen Werner wurde unrecht getan, sein Rücktritt macht mich traurig. Ich appelliere an die ehemaligen Freunde - insbesondere an Manfred Zauner und Christoph Doppler - ihre verdeckte Kampagne und ständigen Angriffe gegen Jürgen Werner und den LASK unverzüglich einzustellen", wurde Oberndorfer zitiert.

Thalhammer und Zöpfl übernehmen sportliche Agenden

Werner hatte sich am Vortag als Vizepräsident des Klubs zurückgezogen. Vor dem Hintergrund von Untersuchungen der Liga-Organe gegen ihn bzw. gegen den LASK machte der 59-Jährige Vorverurteilungen und eine "aktuelle Medienkampagne" für den Schritt verantwortlich. "Wir konnten Jürgen nicht überzeugen, weiterzumachen. Er hat unsere volle Unterstützung bei der Bekämpfung der Angriffe gegen seine Person", erklärte LASK-Präsident Siegmund Gruber.

Die sportlichen Agenden des langjährigen "Masterminds" der Linzer werden laut Gruber Trainer Dominik Thalhammer und Sportkoordinator Fabian Zöpfl übernehmen. Werner betonte in seinem Abschiedsbrief aber auch, der sportlichen Führung des Liga-Vierten "natürlich gerne beratend" zur Seite zu stehen, sofern dies gewünscht sei.

Wie das Magazin "News" Ende April berichtete, soll Werner über eine Firmenbeteiligung mit den Transferrechten von LASK-Spielern Geschäfte gemacht und damit gegen FIFA-Regeln verstoßen haben. Werner, der früher Spielervermittler war und seit 2019 offiziell nur noch LASK-Vizepräsident war, habe demnach diskrete Deals mit Transferrechten abgewickelt, und dies mutmaßlich auch nach 2015, als diese von der FIFA und dem ÖFB längst ausdrücklich untersagt waren.