Erst im allerletzten Augenblick sicherte sich der FC Barnsley in der abgelaufenen Saison den Klassenerhalt in der zweiten englischen Liga. „Darum ist es heuer das Ziel, so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“, sagt Dominik Frieser. Der Grazer wechselte im August vom LASK auf die Insel. Und hat sich schnell eingelebt. „Wir haben fast alle drei Tage ein Spiel, aber mir geht es körperlich immer noch sehr gut. Der Spielstil ist ähnlich wie beim LASK, es ist richtig viel zu laufen. Nur die Gegner sind physisch eine Spur stärker“, sagt der 27-Jährige. Dass mit Valerien Ismael ausgerechnet sein Ex-Trainer aus Oberösterreich als neuer Barnsley-Coach präsentiert wurde, ist für den Steirer kein Nachteil. „Für mich ist das perfekt. Er kennt mich und weiß, was er von mir bekommt.“

Nach elf von (zumindest) 46 Ligapartien liegt Barnsley als Tabellen-16. sechs Zähler hinter einem Play-off-Platz, im Ligapokal war nach einem 0:6 an der Stamford Bridge gegen Chelsea Endstation. „Es ist in der Meisterschaft alles sehr eng beieinander“, sagt der Offensivspieler, der auswärts gegen Stoke City beim 2:2 sein erstes Tor im Barnsley-Trikot erzielte – aufgrund der Corona-Pandemie nicht vor den Augen von Tausenden Zusehern. „Es ist wirklich sehr schade. Hier spielst du alle paar Tage in Stadien, in denen 30.000 oder 40.000 Fans Platz hätten, und nichts ist los.“

Dafür ist in der Nachbarschaft der Friesers einiges los. Gemeinsam mit Ehefrau Daniela und Hündin Kira wohnt der England-Legionär aber nicht direkt im Zentrum der 90.000-Einwohner-Stadt. „Wir wohnen eigentlich auf einem Bauernhof“, sagt er mit einem Lachen. „Das taugt uns voll, es ist wie daheim.“ Mit den Nachbarn wird – natürlich – auch über Fußball gesprochen. „In der Liga sind viele Vereine aus der Umgebung, da hat man extrem viele Derbys. Einer unserer Nachbarn ist Barnsley-Fan, ein anderer großer Anhänger von Sheffield Wednesday. Aber das passt schon so.“

Nur eine Sache fehlt in England: „Unsere Familien. Das ist hin und wieder ein bisserl zach“, sagt Frieser, der mit seiner Frau Sprachstunden nimmt, „um perfekt Englisch zu können“. Zu Weihnachten soll der Barnsley-Legionär seine Familie aus Graz dann wieder in die Arme nehmen können, Besuch hat sich bereits angekündigt.