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Was für eine verkehrte Welt in den ersten 45 Minuten. Salzburg arbeitete sich Chance um Chance heraus, traf zwei Mal Aluminium und stand nach 30 Minuten trotz sechs toller Einschussmöglichkeiten noch leer da. Und der LASK? Kam zu zwei Chancen und machte zwei Tore daraus. Nach einem Einwurf verlängerte Trauner bzw. Raguz zu Frieser - und der ließ sich nicht zwei Mal bitten: Nach 20 Minuten fühten die Gäste völlig überraschend 1:0. Fünf Minuten später der nächste Schock für die "Bullen". Holland riskiert einen Weitschuss - und der Ball wird unhaltbar für Keeper Stankovic zum 2:0 abgelenkt. Da gab es im ausverkauften Stadion (17.218 Fans) einige lange Gesichter. Erst in der 40. Minute glückte Salzburg durch Okugaba der Anschlusstreffer. Dennoch: Nach 45 Minuten heißt der Tabellenführer LASK.

Die zweite Halbzeit begann mit schlechter Sicht. Fans hatten in der 52. Minute Nebelgranaten gezündet. Vier Minuten später hatte erneut Frieser den Durchblick - 3:1 für den LASK. Salzburg kann sich nicht befreien, Torhüter Stankovic (70.) wehrt einen Schuss von Michorl mit einer Glanzparade ab. Dannach wurde es aber noch heiß: Mwepu (81.) besorgt "mit Köpfchen" den Anschlusstreffer für Salzburg zum 2:3. Doch die Schlussoffensive bringt den Hausherren nichts mehr ein. Die Tabellenführung ist weg. Für den LASK war es der zehnte Auswärtssieg in Folge - ein Bundesliga-Rekord!

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Es war ein gutes Spiel des
LASK. Wir hatten in ein paar Momenten auch ein bisschen Pech. Die
Mannschaft hat aber nie aufgegeben, hat Persönlichkeit und Moral
gezeigt. Sie hat heute nicht schlecht gespielt, wir hätten in
gewissen Momenten nur schlauer sein müssen. Die Liga war und wird
eng bleiben. Wir konnten an diesem Abend nicht viel gewinnen oder
verlieren. Der Kampf geht weiter. Jeder Punkt wird wichtig sein."

Zlatko Junuzovic (Salzburg-Mittelfeld): "Das war eine völlig
unnötige Niederlage. In der ersten Hälfte hätten wir zwei, drei Tore
machen müssen. Und zwei Gegentore ausgehend von Einwürfen dürfen so nicht passieren. So verliert man halt ein Spiel. Wir dürfen trotzdem
nicht zu hart mit uns ins Gericht gehen. Aber wir müssen die Kirche
im Dorf lassen. Wir haben gewusst, dass es gegen den LASK schwierig
wird und dass so etwas passieren kann. Wir können einiges aus diesem
Spiel mitnehmen."

Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Ich bin sehr stolz auf die
Leistung der Mannschaft. Die ersten 20 Minuten hat Salzburg
unheimlichen Druck erzeugt, da hat uns ein überragender Schlager im
Spiel gehalten. Das 2:0 hat uns in die Hand gespielt, das 3:1 war
die Vorentscheidung. Dieser Sieg ist gut für die Moral hinsichtlich
des Cup-Halbfinales. Es ist eine Bestätigung der Leistung vom
Herbst. Wir wollten heute den nächsten Schritt machen. Aber wir
können diesen Sieg schon einordnen. Wichtig wird sein, dass wir am
Ende oben stehen. Wir müssen als Gejagte jede Woche unsere Leistung
bestätigen."

Marko Raguz (LASK-Stürmer): "Es war ein geiles Spiel und eine
super Leistung von uns. Das Wichtigste ist, dass wir gesehen haben,
dass wir auch in Salzburg gewinnen können. Wir konnten Salzburg
unter Druck setzen. Zugegeben hatten wir in der ersten Hälfte Glück.
Die Tabelle schaue ich mir jetzt genüsslich an."