Fußball-Meister Salzburg muss im Frühjahr schnell auf Touren kommen. Nach der 1:2-Niederlage bei Brügge sind die Salzburger im Rückspiel am Donnerstag (18.55 Uhr/DAZN) im eigenen Stadion zum Siegen verdammt, sonst ist die Europa-League-Saison im Sechzehntelfinale zu Ende. Die heimische Bundesliga beginnt erst danach - für die Bullen sicher kein Vorteil.

Der fehlende Spielrhythmus war Salzburg in Brügge anzumerken. Es war das erste Pflichtspiel des Jahres nach zwei Monaten Pause. Trainer Marco Rose ließ das zwar nicht als Ausrede gelten, bescheinigte seinem Team in Anbetracht der Umstände aber eine "solide Leistung" beim belgischen Meister, der sich als der erwartet unangenehme Auftaktgegner präsentierte.

"Das ist jetzt kein Traumergebnis, aber ich glaube, dass wir sicherlich noch Chancen haben, uns das Weiterkommen zu erarbeiten", meinte Rose. Mit den Spielen sollen auch Rhythmus und Spritzigkeit zurückkommen. Vor der Retourpartie gastieren die Salzburger am Sonntag (15.00 Uhr/ORF Sport+) im Cup-Viertelfinale beim Zweitligisten SC Wiener Neustadt, Brügge bekommt es im Ligaschlager mit Tabellenführer Genk zu tun.

Keine Alibis

"Das wird nie im Leben ein Alibi sein", sagte Rose über die fehlende Matchpraxis. Nach dem erfolgten Auftakt sei man nun aber drin im Duell. "Wir sind froh, dass wir das Spiel gehabt haben. Wir nehmen dieses Spiel, um daran zu arbeiten, was wir besser machen wollen", erklärte der Deutsche. Die Fehler gelte es sauber aufzuarbeiten. "Es waren ein paar Umstände, die es für uns schwierig gemacht haben. Das haben wir gewusst."

Neben dem Spieltermin ohne echter Generalprobe machte den Salzburgern auch der holprige Rasen im Jan-Breydel-Stadion zu schaffen. In der zweiten Hälfte diktierte Brügge ob seiner physischen Stärke das Geschehen. "In Summe war das kein Platz, auf dem europäischer Fußball stattfinden sollte", meinte Rose. Seine Spieler sahen das ähnlich. "Auf diesem Rasen geht es nur um kämpfen und laufen", sagte Xaver Schlager. Im ersten Pflichtspiel sei das aber schwierig umzusetzen. "Das kannst du nicht simulieren in Trainings oder Testspielen."

"Nicht schwarzmalen"

Es bleibt die Hoffnung auf den 21. Februar. "2:1 ist keine schlechte Ausgangsposition", meinte Schlager. "Wir haben unser Auswärtstor gemacht." Verantwortlich dafür zeichnete Zlatko Junuzovic, der ebenfalls zuversichtlich blieb: "Wir brauchen sicher nicht schwarzmalen, wir haben erst Halbzeit. Wir haben alle Trümpfe noch in der Hand." Allerdings muss Abwehrchef Andre Ramalho im Rückspiel wegen einer Gelbsperre zuschauen.

Zu Hause ist Salzburg 16 Europacupspiele unbesiegt, zwölf davon hat man gewonnen. In K.o.-Duellen in der Europa League setzte es dagegen die dritte Auswärtsniederlage in Folge nach jenen gegen Lazio Rom (2:4) und Olympique Marseille (0:2) im Viertel- und Halbfinale der vergangenen Saison. Es sind gleichzeitig die drei einzigen Niederlagen in bisher 31 Europacup-Spielen unter Rose. Im Herbst hatte sein Team nicht eine Pflichtspielniederlage kassiert. Die Serie endete in Brügge im 32. Bewerbsspiel der Saison.