Der SK Rapid Wien hat kurz vor Ende der Winterübertrittszeit in der Fußball-Bundesliga doch noch einen neuen Stürmer gefunden. Die Hütteldorfer gaben am Mittwochnachmittag die Verpflichtung von Aliou Badji bekannt. Der 21-jährige Senegalese kommt vom schwedischen Erstligisten Djurgaardens IF und erhielt einen Dreieinhalb-Jahres-Vertrag bis Sommer 2022.

Über die Ablösesumme wurde laut Rapid-Angaben Stillschweigen
vereinbart. Laut schwedischen Medienberichten soll sie im Bereich
von 20 Millionen schwedischen Kronen (1,92 Mio. Euro) liegen. Zudem sei Djurgaarden an einem möglichen Weiterverkauf beteiligt. Badji wäre beim Klub aus Stockholm noch bis 2020 unter Vertrag gestanden.

Wunschkandidat

Rapid hatte den finanziellen Rahmen für die Verpflichtung eines
neuen Stürmers zuletzt mit 1,5 bis 1,9 Mio. Euro angegeben. Nachdem es mit mehreren anderen potenziellen Kandidaten in den vergangenen Wochen nicht geklappt hatte, schlugen die Grün-Weißen erst kurz vor Transferschluss zu. Offiziell bestätigt wurde der Badji-Wechsel zwei Minuten nach Ende der Übertrittszeit um 17.00 Uhr.

"Aliou Badji ist ein Spieler, den wir seit Herbst auf unserer Liste hatten, und der zu jenen Top-3-Stürmerkandidaten gehörte, mit denen wir uns seit längerem intensiv beschäftigt haben", betonte
Rapids Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel. "Bei ihm war die
Verpflichtung besonders herausfordernd, weil bis vor kurzem die
Ablöseforderungen seines ehemaligen Vereins für uns nicht stemmbar gewesen wären."

15 Tore in 54 Pflichtspielen

Laut schwedischen Medien hatte Djurgaarden ein mehr als fünf
Millionen Euro schweres Angebot aus China vorliegen. Badji soll sich
dem aber verwehrt haben, heuerte stattdessen wenig später in Wien
an. "Wir haben alle, das inkludiert auch unser Trainerteam, um ihn
gekämpft, und darum erfüllt es uns mit großer Freude, dass es nun
mit der Fixierung geklappt hat", sagte Bickel.

Badji war im Jänner 2017 aus seiner Heimat Senegal nach Stockholm
gewechselt. Dort erzielte der 1,89 Meter große Mittelstürmer in 54
Pflichtspielen 15 Tore. "Wir wollten unbedingt noch einen Stürmer
verpflichten und freuen uns, dass es gelungen ist - nicht, weil wir
unseren aktuellen Angreifern nicht vertrauen, sondern weil wir den
Konkurrenzkampf um diese Position intensivieren möchten", erklärte
Rapids Cheftrainer Dietmar Kühbauer.

Malicsek und Arase schon weg

Die Hütteldorfer starten am 14. Februar mit einem Heimspiel im
Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Inter Mailand ins Frühjahr.
Badji könne laut Kühbauer ab sofort wie jeder andere Spieler im
Training beweisen, dass er in die Startformation gehöre. "Ich bin
ehrgeizig und werde versuchen, sehr schnell in die Mannschaft zu
finden, weil ich zeigen will, warum man mich geholt hat", sagte
Badji in einer Rapid-Aussendung.

Die Grün-Weißen gaben am Transferschlusstag auch noch andere
Personalien bekannt. Philipp Malicsek wechselte zum Zweitligisten
FAC, Mittelfeldmann Kelvin Arase als Kooperationsspieler des SV Horn ebenfalls zurück in die zweithöchste Spielklasse. Der
U21-Nationalspieler soll laut Bickel aber weiterhin "immer wieder"
mit der Rapid-Kampfmannschaft trainieren.

Mocinic vor Abgang

Beim Kroaten Ivan Mocinic stehe laut Bickel eine Leihvariante zu
einem anderen Verein kurz vor dem Abschluss. "Bis dahin bleibt er
ein Teil unseres Profikaders und trainiert bei der ersten Mannschaft
mit", erklärte Rapids Sportchef. In der heimischen Bundesliga ist
das Transferfenster seit Mittwochnachmittag allerdings geschlossen.