Mit sieben Jahren begann Susanne für den Casino Baden AC zu spielen und durchlief alle Jugendmannschaften. Bis zur U15 war das kein Problem, doch dann griff eine Bestimmung des niederösterreichischen Verbandes, laut der Mädchen ab 16 Jahren nicht mehr in Burschenmannschaften spielen dürfen, berichtet der ORF Niederösterreich.

Dagegen kämpfen sie und ihr Vater nun an. Als Jugendtrainer in Baden kann Thomas S. nicht nachvollziehen, warum seine Tochter nicht weiterhin bei den Burschen mitspielen darf.

Für Unmut sorgt vor allem die Tatsache, dass der ÖFB gemischte Mannschaften bis zur U18 erlaubt. Allerdings nur, wenn der Landesverband zustimmt, was in Niederösterreich nicht der Fall ist.

Gute Gründe

Der Geschäftsführer des Niederösterreichischen Fußballverbands (NÖFV), Heimo Zechmeister, kann die Enttäuschung der Familie zwar verstehen, verweist aber darauf, dass es gute Gründe gebe, warum die Bestimmungen beim NÖFV andere sind. „Wir wollen den Frauen-Teams nicht schaden, indem wir junge Mädchen bei Burschenmannschaften spielen lassen, bei denen sie in den meisten Fällen zu sehr wenig Einsatzzeit kommen und nur auf der Bank sitzen“, so Zechmeister.

Der Vater der Spielerin hat nun die Niederösterreichische Antidiskriminierungsstelle eingeschaltet. Zu einer Lösung führte das aber nicht. Eine mögliche Klage wurde wegen des Aufwands verworfen.

Seit heuer spielt das Mädchen nun bei Bundesligist Altenmarkt. Zunächst saß sie zwar oft auf der Bank, aber sie wolle sich durchsetzen, so Susanne, die nach wie vor hofft, dass der Verband einlenkt.