Und das ausgerechnet vor den letzten beiden Serie-A-Runden, in denen die Römer noch um die Teilnahme an der Champions League kämpfen. Derzeit fehlen dem seit sieben Partien ungeschlagenen Tabellensechsten drei Punkte auf den maßgeblichen Rang vier, daher ist ein Auswärtssieg am Samstag gegen Sassuolo praktisch Pflicht. Allerdings rückte das Duell mit dem Zehnten aufgrund der jüngsten Ereignisse in den Hintergrund.

Trainer Claudio Ranieri, der die Römer im Sommer verlässt, fragte im Rahmen der Vorschau-Pressekonferenz auf das bevorstehende Match die Journalisten: "Ist hier irgendjemand am Spiel gegen Sassuolo interessiert?"

Der ehemalige Leicester-Meistermacher ließ deutlich erkennen, was er von der Entscheidung der Clubführung, Daniele De Rossi keinen neuen Vertrag anzubieten, hält. "Als Trainer hätte ich gesagt, dass ich ihn behalten will, weil ich weiß, welche Sorte Spieler, Mann und Kapitän er ist. Im Fußball gibt es viele Wege, ein Anführer zu sein. Er ist ein idealer Anführer für einen Coach", sagte Ranieri.

Auch De Rossi selbst machte kein Hehl aus seinem Ärger. "Ich hätte mir einen neuen Vertrag angeboten", meinte der 35-Jährige. Aufgrund der Vorgehensweise der Vereinsspitze kam es bereits zu Protest-Aktionen der Roma-Fans vor dem Trainingszentrum - De Rossi wirkte dabei mäßigend auf die Tifosi ein, wie italienische Medien berichteten.

Unterdessen zeigte sich Romas Generaldirektor Guido Fienga schuldbewusst. "Der Club ist sich im Klaren darüber, dass Fehler gemacht wurden. Derzeit gibt es innerhalb des Vereins viel Selbstkritik." AS Roma hatte De Rossi am Montag mitgeteilt, dass er keinen neuen Vertrag erhält und diese Entscheidung bereits einen Tag später und nicht einmal zwei Wochen vor Saisonende öffentlich gemacht.

De Rossi, Weltmeister von 2006, spielte in seiner 18-jährigen Profikarriere ausschließlich für AS Roma. Derzeit hält er bei 615 Pflichtspielen und 63 Toren für die "Giallorossi".