David Alaba hat einen traumhaften ersten Clasico erlebt. Der Wiener erzielte am Sonntag beim 2:1-Auswärtssieg von Real Madrid gegen den FC Barcelona in der 32. Minute das zwischenzeitliche 1:0 für die Gäste und ist damit der zweite Österreicher, der sich in dem Fußball-Traditionsduell in die Schützenliste eintrug. Davor war dies Hans Krankl am 17. Februar und am 23. September 1979 im Barcelona-Dress gelungen.

Alabas Treffer war überaus sehenswert. Der als Innenverteidiger aufgebotene ÖFB-Teamspieler eroberte den Ball am eigenen Sechzehner und ging danach mit in den Konter, den er nach Pass von Rodrygo mit einem satten Schuss ins lange Eck abschloss. Sieben Minuten zuvor hatte Barcas Sergino Dest eine Topchance ausgelassen.

Barcelona hatte im Camp Nou zwar deutlich mehr Ballbesitz, wurde jedoch nur selten gefährlich. Die von Alaba organisierte Abwehr hielt, und die Madrilenen wurden hin und wieder auch in schnellen Gegenstößen gefährlich, so etwa in der 62. Minute, als Karim Benzema an Barca-Schlussmann Marc-Andre ter Stegen scheiterte. Für die Entscheidung sorgte Lucas Vazquez (93.), das Tor der Hausherren durch Clasico-Debütant Sergio Aguero (97.) kam zu spät.

Real übernahm mit dem vierten Sieg über Barcelona in Folge wieder die Tabellenführung vor den punktgleichen Klubs FC Sevilla und Real Sociedad. Fünf Punkte dahinter liegt Barcelona auf Rang acht. Der Druck auf Trainer Ronald Koeman, der Yusuf Demir nicht einwechselte, dürfte weiter wachsen.

Der Niederländer verlor als erster Barca-Trainer seit dem Iren Patrick O'Connell 1935 seine ersten drei Clasicos. "Wir hätten mehr verdient. Daheim gegen den größten Rivalen in einem engen Spiel zu verlieren, ist hart zu verkraften", sagte Koeman. In besserer Stimmung befand sich Real-Coach Carlo Ancelotti. "Die Spieler haben den Matchplan perfekt umgesetzt. Die Mannschaft spielt gerne auf Konter, das muss ich ausnutzen", sagte der Italiener, der in seinem sechsten Spiel als Real-Betreuer im Camp Nou erstmals gewonnen hat.