In den Straßen der englischen Stadt drängten und umarmten sich am Donnerstagabend Anhänger des Kultvereins - trotz der geltenden Abstandsgebote. Rauchbomben und Feuerwerkskörper wurden gezündet. Auch zogen Autokorsos mit Hupkonzert durch die Straßen.

Die feiernden Fans in den Straßen setzten sich auch über einen Appell des deutschen Liverpool-Trainers Jürgen Klopp hinweg. Er hatte die Fans aufgefordert, daheim zu bleiben oder allenfalls direkt vor ihren Häusern zu feiern.

Die Spiele der britischen Premier League finden wie jene der Bundesliga wegen des Coronavirus in leeren Stadien statt.

Beim Titelgewinn profitierten die "Reds" am Donnerstag von einer Niederlage des Titelverteidigers Manchester City beim FC Chelsea. Bei noch sieben ausstehenden Saisonspielen hat Liverpool damit uneinholbare 23 Punkte Vorsprung. "Es ist ein unglaublicher Moment, eine sehr aufregende Reise", sagte Klopp, der mit Freudentränen kämpfte, im Sender Sky Sport. Der 53-Jährige ist der erste deutsche Trainer, der ein englisches Team zum Titel führte.

Pep Guardiola vom entthronten englischen Meister Manchester City hat Liverpool zum Titelgewinn gratuliert. "Glückwunsch an Liverpool, ihre Fans, den Trainer, die Spieler. Wohlverdient. Sie sind gute Champions, sagte der Spanier am Donnerstag. Das Team von Jürgen Klopp habe mit "unglaublichem Fokus" gespielt, zeigte sich Guardiola beeindruckt.

"Das ist die Realität", antwortete Guardiola auf die Frage, ob er enttäuscht sei, so weit hinter Liverpool gelandet zu sein. "Wir liegen weit zurück, aber die anderen 18 Teams liegen noch weiter zurück." Man könne allerdings nicht jedes Mal die Meisterschaft gewinnen. "Das ist noch nie passiert in diesem Land. Du kannst nicht die ganze Zeit gewinnen."