Es sind Zeilen, die unter die Haut einfahren, viel tiefer als ein Holzsplitter, den man sich eingezogen hat. Manchester-United-Stürmer Marcus Rashford hat in einem ausführlichen Schreiben an die Mitglieder des britischen Parlaments zum generellen Umdenken appelliert. Der 22-jährige forderte die Abgeordneten auf, umgehend ein Förderprogramm für benachteiligte Familien, vor allem für die Kinder, ins Leben zu rufen.

Die Corona-Krise habe die Ärmsten am stärksten getroffen. Rashford verweist darauf, dass akut rund 200.000 Kinder in Großbritannien extrem betroffen seien., sie hätten nicht einmal genug zu essen. "Und das im Jahr 2020 in England." Er komme selbst aus einer armen Familie, und hätte er nicht das Glück gehabt, eine Fußballerkarriere einzuschlagen, würde es ihm, so argumentiert der Jungstar, vermutlich nicht anders ergehen.

"Mangelernährung ist eine Pandemie, die sich über Generationen erstrecken könnte, wenn wir nicht gegensteuern", schreibt Rashford. 45 Prozent der aus ethnischen Minderheiten stammenden Kindern würden in England in Armut leben. In Zeiten der Corona-Pandemie stünde ihr Leben "auf des Messers Schneide".

Es sei kein politisches, sondern ein "humanitäres Anliegen". "Bitte, vollzieht die Kehrtwendung", so Rashford, der schon seit Wochen ein Ernährungsprogramm für besonders stark in Not geratene Schüler unterstützt.