Der FC Villarreal hat es geschafft. Die Spanier standen zum ersten Mal in der Klubgeschichte in einem Finale und haben es auch gleich gewonnen. Der Siebente der La Liga besiegte Manchester United im Elfmeterschießen mit 11:10, nachdem es nach regulärer Spielzeit sowie Verlängerung 1:1 gestanden war

War eh klar, sagten die einen. Trainer Unai Emery hatte einst mit dem FC Sevilla dreimal in Folge (2014, 2015, 2016) die Trophäe der Europa League abgeholt. Nun schaffte es der 49-Jährige auch mit Villarreal. Für Manchester United ist die Niederlage im Stadion in Danzig, wo 9500 Zuschauer zugelassen waren, eine herbe Enttäuschung. In der Premier League reichte es nur zu Platz zwei hinter Manchester City, in der Europa League auch.

Tragischer Held war Manchester-Tormann David de Gea. Nachdem all seine Kollegen getroffen hatte und aufseiten von Villarreal auch sein Torhüter-Gegenüber, Gero Rulli, musste der 30-Jährige antreten. Rulli erriet die richtige Ecke. Jubel bei den Spaniern, Entsetzen bei ManUnited.

Dabei waren die Engländer in der ersten Hälfte viel länger und viel öfter am Ball, machten das Spiel und belagerten den Strafraum von Villarreal. Aufgrund des fehlenden Tempos und der Ungenauigkeiten bei den Pässen blieb ManUnited aber ungefährlich. Es war ein Ballgeschiebe ohne die zündende Idee, die Abwehr der Spanier zu knacken. Villarreal verteidigte geschickt. Es reichte ein Freistoß von Dani Parejo, den Gerard Moreno (29.) zum 1:0 verwertete. Wer sonst? Es war der siebente Treffer des Goalgetters in der Europa League. Die Führung war fast typisch für Villarreal. Sie lagen in der Europa League zur Halbzeit in dieser Saison nie zurück.

Manchester United sollte in der zweiten Hälfte recht früh zurückschlagen. Edinson Cavani (55.) sorgte für das 1:1. Nachdem der Video-Assistent das Tor auf eine mögliche Abseitsposition gecheckt hatte, zählte es auch. Die Engländer machten in allen 16 K.o.-Spielen der Europa League, die sie außerhalb Englands bestreiten mussten, mindestens einen Treffer, diesmal auch. Die zweiten 45 Minten gehörten ebenso der Mannschaft von Trainer Ole Gunnar Solskjar. Seine Spieler präsentierten sich aktiver, dynamischer und fokussierter. In der regulären Spielzeit ist kein weiterer Treffer gefallen, ebenso wie in der Verlängerung. Also musste das Elfmeterschießen entscheiden. Und in diesem hatte Villarreal das glücklichere Ende für sich.