"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, sie hat das sehr gut gemacht. Es war von der Mentalität her ein unglaublich beherztes Auftreten", erklärte LASK-Trainer Dominik Thalhammer nach dem höchsten Europacup-Auswärtssieg der Klubgeschichte. Dabei gab es vor der Pause durchaus auch brenzlige Phasen, wie der Coach gestand. "Wir hatten einen guten Start, sind dann aber nach dem Ausgleich in ein, zwei schwierige Situationen geraten. Da war es gut, dass wir in die Pause gekommen sind."

Bald nach dem Seitenwechsel herrschten jedoch innerhalb von zehn Minuten klare Verhältnisse, als Marko Raguz (58.), Peter Michorl (65.) und Andreas Gruber (68.) trafen und Sportings Sebastian Coates die Rote Karte sah (63.). "Ich denke, wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen", bilanzierte Thalhammer.

Seine Spieler nahmen grimmige Revanche für die Niederlage bei Sporting vor einem Jahr in der Europa-League-Gruppenphase - damals mussten sich die Linzer trotz klarer Überlegenheit mit 1:2 geschlagen geben. Am Donnerstag gelang dem LASK als erstem österreichischen Verein ein Auswärtssieg gegen die Grün-Weißen aus Lissabon, als Lohn warten zumindest sechs weitere internationale Partien und ein Startgeld von knapp drei Millionen Euro, mit dem es sich die Coronakrise leichter überstehen lässt.

Der LASK als Stammgast im internationalen Bewerb, das erschien vor nicht allzu langer Zeit undenkbar. 2014 kickten die Linzer noch in der Regionalliga, 2017 in der zweithöchsten Spielklasse. "Und drei Jahre später sind wir nach einem 4:1 gegen Sporting Lissabon zum zweiten Mal hintereinander in der Europa-League-Gruppenphase", wunderte sich Peter Michorl.

Der Mittelfeldspieler versenkte im leeren Estadio Jose Alvalade einen Freistoß und leitete wieder einmal einen Kopfball-Treffer von Gernot Trauner mit einer Standardsituation ein. "Trauner ist extrem wuchtig und kopfballstark, eine irrsinnige Waffe für uns", sagte Michorl im ORF-Interview.

Die nächste Gelegenheit für eine klassische Standard-Kombination zwischen Trauner und Michorl bietet sich am Sonntag im Bundesliga-Schlager auswärts gegen Rapid. Die beiden Europa-League-Starter sind mit jeweils zwei Punkten Rückstand auf Red Bull Salzburg die ersten Verfolger des Spitzenreiters. Die Formkurve vor dem letzten Match vor der Länderspielpause verheißt Gutes für den LASK: Die jüngsten drei Partien wurden bei einem Torverhältnis von 14:2 allesamt gewonnen.