Nichts ist unmöglich, schon gar nicht für den FC Salzburg. „Wenn sie in Topform wären, würde ich es ihnen zutrauen, aber so wird es sehr schwer“, sagt einer, der weiß, was es bedeutet, im Fußball Berge zu versetzen. Das Jammertal darf jedenfalls nicht als Basislager dienen. „Wir waren schon gleich nach dem Hinspiel davon überzeugt, dass wir es schaffen können“, beschreibt Hans Krankl die Gefühlswelt der Rapidler nach dem 0:3 im Hinspiel des Viertelfinales im Europacup der Cupsieger 1985 gegen Dynamo Dresden.

Es geschah am 20. März. „Wir waren sehr ang’fress’n“, erzählt Krankl. Die „Wut im Bauch“ entlud sich dann so richtig im Retourmatch. Rapid überrollte die Dynamo-Elf aus der DDR mit 5:0. „Es war ein Jahrhundertspiel, ein Wahnsinn, fünf Tore gegen die konditionell so starken Ostdeutschen“, erinnert sich der 67-Jährige an die historische Begegnung. Ein Tor, es war das fünfte und letztlich entscheidende, erzielte der einstige Goleador selbst. Die weiteren Treffer steuerten Peter Pacult (1:0, 3:0), Leo Lainer (2:0) und Antonin Panenka (Elfer zum 4:0) bei.

Einzigartige historische Leistung

Ein Gegentor hätte in dieser Phase alles zunichte gemacht. „Die haben alles nach vorne geworfen, aber der Funki Feurer hat zwei-, dreimal hervorragend gehalten“, sagt Krankl über die Rettungstaten des damaligen Torhüters. Es war in der österreichischen Fußballgeschichte das bisher einzige Mal, dass ein heimischer Klub einen Drei-Tore-Rückstand noch in einen Gesamtsieg umwandelte.

Als äußerst flexibel erwiesen sich damals die Rapid-Fans, wie Krankl zu berichten weiß. „Das war lustig. Durch das 0:3 war das Weststadion halb leer, so 7000 bis 8000 Zuschauer werden es höchstens gewesen sein.“ Doch die TV-Übertragung und die Mundpropaganda mobilisierten die Anhänger. „Die sind alle nach der Pause gekommen“, zeigt sich Krankl heute noch begeistert. Schließlich sollten es 16.000 sein, die das Ende des Matches live miterlebten.

Wie Salzburg das 1:4 gegen Eintracht Frankfurt noch wettmachen kann? „Ein schnelles Tor, ein zweites nachlegen, dann könnte es noch gelingen.“