Punkt 23 Uhr twitterte Österreichs Double-Gewinner Salzburg ein Bild eines fast geöffneten roten Vorhanges. Lucas Moura hatte gerade das 3:2 für Tottenham geschossen und Ajax damit aus der Champions League. Für Salzburg und ganz Fußball-Österreich bedeutet das: Es ginge schon mit dem Teufel zu, wenn der (durch den Europa-League-Halbfinaleinzug der Vorsaison hart erarbeitete) Fixplatz in der Gruppenphase der Champions League doch nicht Realität wird.

Tottenham müsste dafür nämlich die Champions League gewinnen und sich gleichzeitig nicht über die Premier League für die Königsklasse qualifizieren. Das passiert, wenn die Spurs am letzten Spieltag (Sonntag) den vierten Ligatabellenplatz noch verlieren. Der einzig verbleibende Konkurrent Arsenal liegt drei Punkte zurück und hat die um acht Tore schlechtere Tordifferenz. Beinahe ausgeschlossen.

Die Salzburger Historie zeigt aber: Ausgeschlossen ist im Qualifikationszusammenhang für die Königsklasse gar nichts. Ausgeschlossen schien es nämlich auch, dass Salzburg gegen Düdelingen ausscheidet, wie in Qualifikationssaison 2012/13. Sehr unrealistisch erschien es, dass Salzburg zwei Mal gegen Malmö ausscheidet – und das nach Siegen im Heimspiel. Nicht für möglich gehalten hat man das Aus gegen Dinamo Zagreb, nachdem Salzburg den Kroaten auswärts ein 1:1 abgetrotz hatte. Erst in der 87. Minute mussten die Bullen damals zu Hause das 1:1 hinnehmen, dass die Verlängerung bedeutete und Zagreb den Einzug in die Gruppenphase gebracht hatte.

Also: Ausgeschlossen ist gar nichts, wenn es für Salzburg darum geht, sich für die Champions League zu qualifizieren. Elf Versuche sind in 13 Red-Bull-Jahren gescheitert.

Realistisch betrachtet spielen die Salzburger nächste Saison aber in der Champions League. Und das bringt – neben der Genugtuung es endlich geschafft zu haben – vor allem richtig viel Geld. Einnahmen in der Höhe von 30 Millionen sind sicher – ohne gespielt zu haben, Erfolgsprämien und Zuschauereinnahmen nicht mitgerechnet.