Fußball-Vizemeister Austria Wien droht in der Europa League das frühe Aus. Nach dem dritten Spieltag stehen die Violetten mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden am Tabellenende der Gruppe D. Am Donnerstag kassierte die Mannschaft von Teamchef-Kandidat Thorsten Fink im Happel-Stadion wieder eine Heimniederlage, verlor gegen HNK Rijeka 1:3 (0:2).
Ein Doppelpack des Schweizer Teamstürmers Mario Gavranovic (21./31. Minute) brachte den kroatischen Meister relativ früh 2:0 in Führung. Die Gäste, die in der ersten Hälfte Effizienz in fast höchster Vollendung an den Tag gelegt hatten, mussten in der 90. Minute durch Kevin Friesenbichler noch einen Treffer hinnehmen. Zoran Kvrzic sorgte in der 92. Minute für den Schlusspunkt. Die Austria-Defensive offenbarte an diesem Tag gleich einige Baustellen und ist schon in sieben Heimspielen im Europacup in Folge ohne Sieg.
Die Austria baute ihre Angriffe nach einer zerfahrenen, nervösen ersten Viertelstunde sehr vorsichtig auf. In der Abwehr feierte bei den Violetten Routinier Heiko Westermann, der sich beim 1:5 gegen AC Milan am Sprunggelenk verletzt hatte, sein Comeback. Auch der Deutsche stand beim 0:1 aber zu weit weg von seinem Gegenspieler, Rijeka konnte am Strafraum den Ball zweimal weiterspielen. Gavranovic, der von Mohamed Kadiri nicht gestört wurde, vollendete schließlich gegen die Laufrichtung von Patrick Pentz.
Nur vier Minuten später sorgte Christoph Monschein für einen hellen Aufschrei im Stadion. Der als Rechtsaußen aufgebotene Stürmer schoss eine Klein-Flanke akrobatisch aufs Tor, wo allerdings Rijeka-Goalie Simon Sluga postiert war. Auf der Gegenseite fing sich die Austria ein weiteres billiges Tor ein: Weder Thomas Salamon noch Westermann schafften es an der Strafraumgrenze, die Kreise von Maxwell Acosty einzuengen, der heranstürmende Gavranovic schoss zum 2:0 ein.
Es war die zweite gefährliche Aktion der Kroaten. Gavranovic hatte bereits im Sommer in der Champions-League-Qualifikation gegen Salzburg das letztlich entscheidende Auswärtstor geschossen. 1:1 trennte man sich im Hinspiel in Salzburg, das Rückspiel in Kroatien endete 0:0.
Ein harmloser Friesenbichler-Roller (42.) zeigte den Kontrast in Sachen Torgefahr allzu deutlich auf. Die Austria spielte abgesehen von der Monschein-Chance ohne konkrete Ideen und behäbig, im Offensivdrittel waren die Wiener meist nur kurz am Ball.
In der 49. Minute hätte eine brenzlige Situation im Strafraum der "Veilchen" fast das 0:3 bedeutet. Ein Schuss des langjährigen Austria-Spielers Alexander Gorgon, der vor dem Anpfiff mit Applaus von den Rängen begrüßt worden war, wurde noch abgeblockt.
Mit mehr Risikobereitschaft setzte sich die Austria in der zweiten Hälfte allmählich in der gegnerischen Hälfte fest. In der 64. Minute wurde ein Freistoß von Austria-Kapitän Rafael Holzhauser von der Mauer abgefangen. Der eingewechselte Ismael Tajouri nagelte den Ball in der 72. Minute aus der Distanz an die Stange. Zu spät kam der Treffer von Friesenbichler, der nach Holzhauser-Flanke von links per Kopf vollendete. Kvrzic machte nach einem kurzen Aufflackern der Hoffnung aus einem Konter alles klar.
Im Parallelspiel trennten sich Milan und AEK Athen in Mailand torlos. Der nächste Spieltag in der Gruppe ist der 2. November, in Rijeka bekommt die Austria Gelegenheit zur Revanche.