Guter Fußballer, mittelmäßiger Trainer und kritischer TV-Experte. Irgendwie macht es den Anschein, als wäre das Leben von Lothar Matthäus nach seiner eindrucksvollen Karriere Libero und Regisseur verblasst. Als Spieler war 1990 Weltmeister und Weltsportler des Jahres, feierte sechs deutsche Meistertitel und absolvierte 150 Länderspiele. Als Trainer setzte er sich nicht durch, weder in Österreich bei Rapid noch als Teamchef von Ungarn oder Bulgarien. Nun sitzt er beim Privatsender Sky als Experte, kritisiert, lobt, polarisiert, wie eh und je.

Lothar Matthäus feiert am Sonntag seinen 60. Geburtstag und sagt rückblickend auf die vergangenen Jahre: „Man kann nie alles erreichen. Soll ich deswegen sagen, ich wäre lieber zweimal Weltmeister geworden? Nein, ich bin gesund, das ist das Wichtigste. Ich habe richtige Wege gewählt.“

Das hat der „Loddar“, auch wenn es privat einige Anläufe gebraucht hat, bis der Erlanger seine Frau fürs Leben gefunden hat. Sylvia (zwei Töchter), Lolita Morena (ein Sohn), Marijana Kostic, Kristina Liliana Cudinova waren eheliche Wegbegleiterinnen. Seit 2014 ist Matthäus mit Anastasia Klimko (ein Sohn) verheiratet. Klatschblätter hatten eine wahre Freude mit seinem Privatleben, er selbst machte eine Zeit lang gerne mit, präsentierte sich mit den Schönheiten. Nun ist sein Leben ruhiger geworden. Deshalb kann er sich auch nicht vorstellen „dass ich mir noch einmal so einen Tagesjob antue. Ich will niemals nie sagen. Aber so ein Job, wo du von morgens bis abends unter Strom stehst – eher nicht“, sagte Matthäus.

"Ich benutze kein Botox"

Eher schon würde ihn anscheinend die Position des deutschen Bundestrainers freuen. „Ich bin jemand, der gerne hilft. Wenn ich das Gefühl hätte, dass die Verantwortlichen geschlossen dahinter stehen, dann würde ich mir Gedanken machen“, sagte er jüngst bei Sky. Ob die Hilfsbereitschaft des baldigen Jubilars auch im Deutschen Fußball-Bund Gehör findet, ist fraglich. Sieht ganz so als, als würde Matthäus sein Leben doch irgendwie zu ruhig sein und er Reibung sucht.

Bereits zu seinem 50er ließ er alle Welt wissen: „Ich benutze kein Botox, ich färbe mein Haar nicht. Ich bin kein Fan von Wellness.“ Und er ist auch keiner, der ein Fettnäpfchen in Sachen kuriose Sprüche auslässt.
Einer davon: „Jeder, der mich kennt und der mich reden gehört hat, weiß genau, dass ich bald Englisch in sechs oder auch schon in vier Wochen so gut spreche und Interviews geben kann, die jeder Deutsche versteht.“ Alles klar? Egal, als deutscher Bundestrainer muss man ohnehin kein Englisch sprechen. Eines bleibt und ist Lothar Matthäus. Unterhaltsam. Alles Gute.