Martin Hinteregger war am Sonntag der Held des Auftaktspiels von Eintracht Frankfurt gegen Hoffenheim. So erzielte der Kärntner bereits nach 36 Sekunden per Volleyschuss das alles entscheidende 1:0. Auch im weiteren Verlauf der Partie zählte der ÖFB-Teamspieler zu den Stärksten auf dem Platz. Knapp eine Viertelstunde vor dem Spielende dann der Schock: Hinteregger schreit auf, geht zu Boden und krümmt sich vor Schmerzen ...

Eine schwere Verletzung? Nein, es war "nur" ein Krampf in der Wade. Zuerst bekam Hinteregger vom Teamarzt "eine Nadel gesetzt", wie er nach dem Spiel erzählt hat, und dann noch schnell eine Tablette, "die ich auch gleich genommen habe". Laut Eintracht-Sprecher handelte es sich dabei um eine Akupunkturnadel sowie ein Kohlehydrat - beides wäre gegen den Krampf gewesen

"Wir haben die Szene registriert und schauen uns an, was genau er zu sich genommen hat", sagt Lars Mortsiefer, Vorstand der deutschen nationalen Anti-Doping-Agentur Nada. Von einer "Schmerztablette" war Sonntagabend in diversen Medien die Rede - von diesen ist aber ein bestimmter Teil verboten. Laut Eintracht Frankfurt stimmt das jedoch nicht, sei es viel mehr eine "hochkonzentrierte Kohlenhydrattablette" gegen den Krampf gewesen, die Hinteregger eingenommen hat.

Nada, Eintracht Frankfurt und der deutsche Fußballbund werden in den kommenden Tagen den Sachverhalt klären. Doch betont Mortsiefer: "Bei der Einnahme von Schmerzmitteln, um unbedingt weitermachen zu können, sehen viele die möglichen gesundheitlichen Risiken nicht und es entsteht ein falsches Signal. Es sollte einen zurückhaltenden und reflektierten Umgang damit geben. In der konkreten Situation mit Schmerzmitteln zu agieren, ist für uns nicht angemessen."

Im Gegensatz dazu erklärte Eintracht-Profi Sebastian Rode, dass Spieler bei Blessuren auch Schmerztabletten erhalten. "Es ist nicht unüblich, dass man eine Schmerztablette - alles natürlich im erlaubten Bereich - zu sich nimmt", sagte er. "Wenn man im Spiel mit jemanden zusammenrasselt, kann man mit einer Schmerztablette die Schmerzen erst einmal lindern. Wir wissen aber alle, was auf der NADA-Liste steht und was wir nicht nehmen dürfen."