Es war ein unglaublicher Chancenwucher der international FC Salzburg genannten Bullen, den sie sich so einer möglichen Champions-League-Gruppenphase wohl nicht erlauben dürfen. Ganze 29 Mal schossen die Mozartstädter auf oder in Richtung des Gehäuses von Mads Hermansen, der für Bröndby IF beinahe zum Matchwinner mutierte. Beinahe deshalb, weil Brenden Aaronson in der letzten Minute der regulären Spielzeit doch noch der erlösende und längst überfällige Siegtreffer zum 2:1 gelang.

Die Dänen hingegen machten aus ihren Gelegenheiten fast das Maximum, aus mageren zwei Torschüssen resultierten ein Tor (4./Uhre) und ein Lattenkracher (75./Selimane), der das Salzburger Herz gut 20 Minuten vor Schluss um ein Haar in die Hose sinken ließ. "Unmittelbar nach dem Spiel ist es ein Stück weit Erleichterung", meinte daher auch Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, der beim 2:1 alle Götter anfunkte, dass der Treffer nicht aufgrund einer möglichen Abseitsposition aberkannt wird. "Wir hatten 30 Torchancen und der Gegner hatte zwei. Wenn man dann 'nur' zwei Tore macht, ist man emotional an der Linie."

Bröndby muss sich fürs Rückspiel was überlegen

Für den Coach war es "ein Spiel, das wir uns anders vorgestellt hatten." Letztlich gingen die Bullen dennoch mit dem glücklicheren Ende für sich vom Platz, auch weil Jaissle in der Halbzeit reagierte und Aaronson ins Spiel brachte. Der US-Amerikaner war schließlich bei beiden Toren entscheidend beteiligt. "Ich habe dem Team geholfen, das ist das Entscheidende", meinte Aaronson nach dem Spiel. "Ich kann nicht sagen, in der zweiten Hälfte war der Unterschied nur ich. Bröndby hat sehr defensiv gespielt, das war frustrierend."

Etwas, was sich am kommenden Mittwoch in Bröndby wohl ändern muss, wollen die Dänen in die Königsklasse. "Wir werden von unserer Art und Weise nicht großartig abweichen", sagte Jaissle, der Aaronson im Rückspiel wohl wieder anstelle von Nicolas Capaldo von Beginn weg bringen wird. "Ich denke eher, dass Bröndby etwas offensiver agieren muss. Da werden mehr Räume entstehen als heute." Nicht nur deshalb braucht Österreichs Meister vor einem langen 0:0 mit spätem Lucky Punch für Bröndby wohl keine Sorgen haben. Die Zeiten der Auswärtstorregel sind vorbei, mit einem 2:2-Gesamtscore ginge es in die Verlängerung.