Der Jubel war ein großer, als Superstar Neymar in der 28. Minute einen Eckball von Angel Di Maria per Kopf zum 1:0 für Paris Saint-Germain gegen Borussia Dortmund einnetzte. Großer Jubel, obwohl das Achtelfinal-Rückspiel aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne ging? Ja, weil sich die Fans der Franzosen vor dem Prinzenpark-Stadion versammelt hatten und ihre Mannschaft eben so lautstark anfeuerten. Eine Tatsache, welche die Sinnhaftigkeit eines Geisterspiels ein wenig ad absurdum führte ...

Doch zurück zum Spiel. Mit dem 1:0 hatten die Pariser das 1:2 aus dem Hinspiel wettgemacht und standen mit diesem Gesamtscore dank der Auswärtstorregel im Viertelfinale. Die Dortmunder hatten bis zum 0:1 nicht viele Chancen vorgefunden, Stürmer-Star Erling Haarland sah dafür in der 16. Minute nach einem bösen Tackling zu Recht Gelb. Nach dem Rückstand gaben die Deutschen hingegen mehr Gas und kamen durch Jadon Sancho (38.) und Thorgan Hazard (41.) auch zu nennenswerten Chancen. Das Tor erzielten aber die Franzosen: Juan Bernat wurde in der ersten Minute der Nachspielzeit von Pablo Sarabia großartig in Szene gesetzt und zeigte im Strafraum eine Menge Coolness, als er den Ball in die linke Seite des Tores ballert. 2:0.

Chancen auf beiden Seiten

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Dortmunder von Beginn an das Kommando, immerhin benötigten sie einen Treffer, um eine Verlängerung zu erzwingen.  Die erste dicke Chance verzeichnete jedoch hatte jedoch Angel Di Maria (54.), dessen Freistoß aber von Goalie Roman Bürki stark pariert wurde. Danach entwickelte sich die Partie offen, beide Teams kamen zu Chancen, Tor wollte jedoch keines fallen. Dafür sah Dortmunds Emre Can in der 89. Minute noch die Rote Karte.

Damit blieb es am Ende beim 2:0 für Paris, das mit einem Gesamtscore von 3:2 ins Viertelfinale einzog. Damit hat auch Thomas Tuchel, der im Vorjahr mit den Franzosen bereits im Achtelfinale gestrauchelt war, seinen Job auf der Trainerbank vorerst gefestigt.

Volles Stadion an der Anfield Road

Im zweiten Spiel des Abends musste der FC Liverpool gegen Atletico Madrid ein 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen. Dementsprechend drückten die "Reds", die im Gegensatz zu Paris SG an der Anfield Road auf die Unterstützung ihrer Fans bauen konnten, auch auf den gegnerischen Kasten und fanden einige dicke Chancen vor. In der 21. Minute gab es Elfmeter-Alarm: Atleticos Felipe schien den Ball im Strafraum mit der Hand berührt zu haben. Der Videoschiedsrichter stellte aber fest: kein Elfmeter!

In der 38. Minute scheiterte Roberto Firmino noch am starken Atletico-Schlussmann Jan Oblak. Fünf Minuten später hat der Goalie der Spanier aber keine Chance: Alex Oxlade-Chamberlain spielt einen perfekten, hohen Pass und findet Georginio Wijnaldum mit seinem Zuspiel. Der springt am höchsten und haut aus kurzer Distanz einen Kopfball direkt in die linke Seite des Tores. 

In der zweiten Halbzeit fand die Truppe von Jürgen Klopp eine Unmenge an Chancen vor, konnte aber keine davon verwerten. So retteten sich die Gäste in die Verlängerung. Dort ging es dann Schlag auf Schlag: Nach zwei Riesenchancen durch Wijnaldum (93.) und Firmino (94.) war es erneut Firmino, der in derselben Minute aus kurzer Distanz den Ball zum 2:0 über die Torlinie drückt.

Nun sah alles danach aus, dass die Engländer ihr Ticket für die Runde der letzten Acht fix hätten, doch Atletico spielte da nicht mit: Zuerst verkürzte Marcos Llorente in der 97. Minute auf 1:2, in der 106. Minute gelang erneut Llorente sogar noch der Ausgleich zum 2:2. Schockstarre bei Liverpool - nun benötigten die Reds in der letzten Viertelstunde schon zwei Tore, um noch weiterzukommen.

Diese wollten den Briten aber nicht mehr gelingen und so stiegen die Spanier, die ihrerseits dank Morata in der 121. Minute sogar noch den 3:2-Sieg fixierten, mit einem Gesamtscore von 4:2 ins Viertelfinale auf. Liverpool ist damit als Titelverteidiger ebenso im Achtelfinale gescheitert, wie Vorgänger Real Madrid.

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