Bei der heutigen Bekanntgabe des Weltfußballers 2018 in London steht möglicherweise eine Zeitenwende bevor, denn erstmals seit 2007 könnte der Preisträger nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo heißen. Letzterer schaffte es im Gegensatz zum Barcelona-Profi immerhin in die Endauswahl der Top-3, seine Konkurrenten sind Luka Modric und Mohamed Salah.

Ronaldo holte sich die begehrte Auszeichnung bisher fünfmal und ist damit gemeinsam mit Messi Rekordsieger. Der Portugiese gewann mit Real Madrid die Champions League, vermochte dabei aber weder im Endspiel gegen Liverpool noch in den Semifinal-Partien gegen den FC Bayern zu überzeugen. Bei der WM war für den amtierenden Europameister im Achtelfinale Endstation.

Salah verabschiedete sich mit Ägypten schon nach der Gruppenphase von der Endrunde in Russland. Dafür glänzte der Stürmer bei Liverpool und wurde mit 32 Treffern Premier-League-Torschützenkönig. Einen Titel holte der 26-Jährige mit den "Reds" allerdings nicht.

Modric hingegen durfte über den Champions-League-Triumph jubeln und führte außerdem Kroatien sensationell bis ins WM-Finale. Dieser Arbeitsnachweis brachte dem 33-Jährigen bereits die Ehrung zu Europas Fußballer 2018 ein.

In der Wahl wurden die Leistungen in der vergangenen Saison inklusive WM berücksichtigt, ihr Endresultat wird durch eine Abstimmung unter allen Nationalteam-Kapitänen und -Trainern, ausgewählten Journalisten und Fans ermittelt. Dabei kam Messi trotz des Gewinns des spanischen Doubles und des Goldenen Schuhs für Europas treffsichersten Torschützen 2017/18 nicht unter die Top-3. Auch Atletico-Madrid-Goalgetter Antoine Griezmann blieb außen vor - und das, obwohl der Franzose Weltmeister, Europa-League- und europäischer Supercup-Sieger wurde.

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Dafür darf sich sein Nationalmannschafts-Coach Didier Deschamps große Hoffnungen auf die Auszeichnung als Welttrainer des Jahres machen, seine Konkurrenten heißen Zinedine Zidane (ehemals Real Madrid) und Zlatko Dalic (Kroatien). Der Welttorhüter kommt aus dem Trio Thibaut Courtois (Belgien/Real Madrid), Hugo Lloris (Frankreich/Tottenham) und Kasper Schmeichel (Dänemark/Leicester).

Die Kandidatinnen für den Titel der Weltfußballerin 2018 sind Ada Hegerberg (Norwegen), Dzsenifer Marozsan (Deutschland) und Marta (Brasilien). Außerdem wird die von der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro nominierte Weltauswahl bekanntgegeben. David Alaba befindet sich diesmal nicht unter den insgesamt 55 Anwärtern auf einen Platz in der "World XI".