Seinen ersten Champions-League-Auftritt für Juventus hatte sich Cristiano Ronaldo vermutlich ganz anders vorgestellt. Im Auswärtsspiel beim FC Valencia wurde der Portugiese in der 29. Minute vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych des Feldes verwiesen. Vorangegangen war ein Laufduell zwischen Ronaldo und Valencias Verteidiger Jeison Murillo. Murillo ging zu Boden, Ronaldo unterstellte ihm eine Schwalbe und fasste den Kolumbianer an die Haare. Brych hatte die Szene nicht gesehen, weil sie sich abseits des Balls abspielte, doch Torrichter Marco Fritz gab seinem Kollegen einen Hinweis, nach dem Brych dem Rekordtorschützen der Champions League die Rote Karte zeigte. Ronaldo wollte es nicht wahrhaben und hatte Tränen in den Augen, als er das Feld verlassen musste. Die Italiener siegten trotzdem in Valencia mit 2:0.

Einem anderen ging es an diesem Abend wesentlich besser. Florian Grillitsch hat bei seinem ersten Auftritt in der Fußball-Champions-League ein Tor erzielt. Der ÖFB-Teamspieler traf beim 2:2 des deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim in Charkiw gegen Schachtar Donezk zur frühen Führung. Auch Landsmann Stefan Posch spielte durch. Maximilian Wöber saß beim 3:0-Heimerfolg von Ajax Amsterdam gegen AEK Athen auf der Ersatzbank. Grillitsch schoss den ersten Champions-League-Treffer in Hoffenheims Clubgeschichte - ein sehenswertes. Der Mittelfeldspieler war nach einem Doppelpass mit Leonardo Bittencourt mit einem überlegten Schupfer erfolgreich (6.). Dabei war der Einsatz des 23-jährigen Niederösterreichers in der Ukraine wegen einer Schulterprellung leicht fraglich gewesen.

Erster Leader der Gruppe ist nach dem Sensationssieg in Manchester überraschend Lyon. Matchwinner war Nabil Fekir mit einem Tor (43.) und einer Vorlage für Maxwell Cornet, der dabei allerdings von einem schweren Fehler von City-Verteidiger Fabian Delph profitierte (27.). Der Anschlusstreffer von Bernardo Silva (67.) ließ Startrainer Pep Guardiola, der nach einem Ausraster im Viertelfinale der Vorsaison gesperrt auf der Tribüne saß, noch einmal hoffen - unbegründet, wie sich trotz einer Schlussoffensive herausstellte.

Titelverteidiger Real dagegen war im ersten CL-Spiel nach dem Ronaldo-Abgang immerhin gegen einen Halbfinalisten der vergangenen Saison erfolgreich. Die Tore gegen Roma erzielten Isco per Freistoß (45.), Gareth Bale mit einem souverän abgeschlossenen Gegenstoß (58.) sowie Neuzugang Marcelo Diaz von der Strafraumgrenze (92.). Im Parallelspiel trennten sich Viktoria Pilsen und ZSKA Moskau mit einem 2:2.

Die Bayern gaben sich wie Real keine Blöße. David Alaba bediente in der 10. Minute mit einem Querpass Robert Lewandowski, der die Münchner nach einer starken Körpertäuschung früh auf die Siegerstraße schoss. Sehenswert herausgespielt war auch das 2:0 durch Renato Sanches (54.). Der Portugiese, erstmals seit Sommer 2017 für die Bayern im Einsatz, wurde an seiner früheren Wirkungsstätte in Lissabon sogar dafür beklatscht. Bereits davor hatte sich Ajax Amsterdam gegen AEK Athen mit 3:0 durchgesetzt. Maximilian Wöber saß bei den Amsterdamern auf der Ersatzbank.