Schottland hat im Kampf um Rang zwei in der Fußball-WM-Qualifikationsgruppe F weiter alle Trümpfe in der Hand. Die Schotten mühten sich in Torshavn gegen die Färöer zu einem spät fixierten 1:0-Sieg und hielten damit den Dritten Israel nach acht von zehn Spielen vier Punkte auf Distanz. Die Truppe von Coach Willi Ruttensteiner feierte einen 2:1-Pflicht-Heimsieg gegen Moldau. Die viertplatzierten Österreicher haben nach dem 0:1 in Dänemark keine Chance mehr, Zweiter zu werden.

In der Gruppe I blieb England trotz eines mageren Heim-1:1 gegen Ungarn an der Tabellenspitze, der Vorsprung auf Polen, das das Verfolgerduell mit Albanien in Tirana nach einer Spielunterbrechung 1:0 gewann, schrumpfte allerdings auf drei Zähler. Im Londoner Wembley-Stadion kam es auf den Rängen zu Zusammenstößen zwischen ungarischen Fans und der Polizei. Bei Portugals 5:0-Kantersieg gegen Luxemburg glänzte Cristiano Ronaldo als Dreifach-Torschütze.

Die Schotten taten sich in Torshavn schwerer als die ÖFB-Truppe zuletzt, wurden dank eines Treffers von Stürmer Lyndon Dykes (86.) aber noch erlöst. Damit benötigen sie in den beiden Partien in Moldau sowie gegen WM-Teilnehmer Dänemark nur noch einen Sieg, um fix als Zweiter durch die Ziellinie zu gehen. Die Israelis gastieren am 12. November in Klagenfurt und haben zum Abschluss die Färöer zu Gast.

Die Israelis konnten sich einmal mehr auf Topstürmer Eran Zahavi verlassen, der den Sieg in der 28. Minute einleitete. Für den 34-Jährigen von PSV Eindhoven war es der achte Treffer in der laufenden Quali. Ex-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur (49.) machte nach dem Seitenwechsel in Beer Sheva alles klar. Trotz einer Unterzahl ab der 85. Minute gelang den Moldauern durch Ion Nicolaescu Ergebniskosmetik.

Die Engländer erlebten im Wembley-Stadion einen Fehlstart. Luke Shaw brachte Loic Nego im Strafraum zu Fall und Roland Sallai bezwang Jordan Pickford vom Elfmeterpunkt (24.). Mit dem Ausgleich von John Stones (37.) meldeten sich die "Three Lions" schnell zurück. Damit haben sie in den jüngsten 27 WM-Quali-Heimspielen immer getroffen. Mehr als dieser Teilerfolg schaute aber für das Team von Trainer Gareth Southgate nicht heraus. Es gab nach dem 1:1 in Polen zum zweiten Mal Punkte ab.

Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei

Unschöne Szenen gab es auf den Rängen bei Zusammenstößen zwischen ungarischen Fans und der Polizei. Fotos zeigten, wie in der Anfangsphase der Partie Dutzende Einsatzkräfte auf den Tribünen mit Gästefans aneinandergerieten. Die Polizei setzte Schlagstöcke gegen die Zuschauer ein, wie die BBC berichtete. Kurz nach Beginn des Spiels hätten Beamte die Tribüne betreten, um einen Zuschauer wegen eines rassistischen Vorfalls zu verhaften, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Daraufhin habe es Unruhe gegeben, an der andere Zuschauer beteiligt waren. Die Ordnung sei aber schnell wieder hergestellt worden.

Zuvor hatten einzelne ungarische Fans gebuht, als die englischen Kicker vor dem Anpfiff als Zeichen gegen Rassismus knieten und die Ungarn auf die "Respect"-Aufschrift auf ihren Trikots zeigten. Im September hatten ungarische Fans in Budapest bei Englands 4:0-Erfolg englische Spieler rassistisch beleidigt, Gegenstände geworfen, Feuerwerkskörper abgefeuert und Treppen blockiert. Ungarns Nationalmannschaft war vom Weltverband dafür mit einem Heimspiel in der WM-Quali ohne Zuschauer bestraft worden.

Flaschenwürfe in Tirana

Gar zu einer minutenlangen Spielunterbrechung kam es in Tirana, weil albanische Fans unmittelbar nach dem spielentscheidenden Treffer von Karol Swiderski (77.) Flaschen auf das Feld warfen. Danach fielen keine Tore mehr, weshalb sich die Polen im Kampf um Rang zwei in die Pole Position hievten.

In Pool A gab sich Tabellenführer Serbien mit einem 3:1 gegen Aserbaidschan in Belgrad keine Blöße. Verfolger Portugal liegt nach dem Triumph in Faro über Luxemburg einen Zähler dahinter, hat aber eine Partie weniger ausgetragen. Ronaldo traf in den Minuten 8 und 13 via Strafstoß und setzte in der 87. Minute auch den Schlusspunkt. Damit baute der 36-Jährige seinen Länderspiel-Weltrekord auf 115 Tore aus (in 182 Partien). Dazwischen trugen sich Bruno Fernandes (18.) und Joao Palhinha (69.) in die Schützenliste ein.

In der Gruppe B sprang Schweden mit einem 2:0-Sieg in Solna gegen Griechenland an die Spitze und hat nun einen Polster von zwei Punkten auf Spanien. In Pool C zog die Schweiz mit einem 4:0 in Litauen nach Punkten mit Tabellenführer Italien gleich. In der Gruppe D kam die Ukraine mit einem 1:1 gegen Bosnien-Herzegowina zum bereits sechsten Remis und konnte damit nur wenig Boden auf den drei Zähler entfernten Leader Frankreich gutmachen.