Die Europacup-Reise der Austria ist auf Island schon wieder zu Ende gegangen. Außenseiter Breidablik setzte sich im Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League mit 2:1 (2:0) durch und schaffte nach dem 1:1 in Wien den Aufstieg. Die Violetten wurden für eine desolate Vorstellung in den ersten 45 Minuten bestraft, als die Isländer durch Kristinn Steindorsson (6.) und Arni Vilhjalmsson (24.) vorlegten. Dominik Fitz (68.) schaffte nur noch den Anschlusstreffer.

Für die verdient gescheiterte Austria und ihren Neo-Trainer Manfred Schmid bedeutete dies nach dem Fehlstart in die Meisterschaft den nächsten empfindlichen Rückschlag. Die Teilnahme am Europacup hatten sich die Favoritner als Achter der Liga im Europacup-Play-off der vergangenen Saison gesichert. Während Breidablik nun auf Aberdeen trifft, muss die Austria danach trachten, in der Bundesliga in Tritt zu kommen. Am Wochenende wartet im ersten Heimspiel der neuen Saison die WSG Tirol.

20 Grad zeigte das Thermometer bei Anpfiff auf Kunstrasen im spärlich besetzten Kleinstadion Kopavogsvöllur. Auf Betriebstemperatur war aber nur der Vierte der isländischen Liga. Die schon im Hinspiel auffälligen defensiven Schwächen brachten der Austria schon nach wenigen Minuten einen Fehlstart ein. Nach einer Flanke von rechts war Steindorsson völlig frei und verwertete per Fuß. Der erste Schuss aufs Tor brachte Breidablik die sofortige Führung ein.

Die mit derselben Startelf wie in Wien eingelaufenen Isländer präsentierten sich auch in Folge als deutlich gefestigtere Elf. Sie setzten die Austria früh unter Druck und hatten dabei leichtes Spiel. Von den Wienern, bei denen der angeschlagene Rechtsverteidiger Marvin Martins fehlte, war überhaupt nichts zu sehen. Im Gegensatz zu Breidabliks Auftritt war jener der Gäste nur Stückwerk ohne Dynamik und wenig Ideen. Die Abwehr wackelte in mehreren Szenen gehörig.

Zaghaft erarbeiteten sich die Violetten ein paar Szenen in der Offensive. Der von Beginn an aufgebotene Benedikt Pichler probierte es akrobatisch, schoss aber deutlich vorbei. Eine Minute später bestrafte Breidablik den Auftritt der Gäste ein weiteres Mal. Schnell ging es nach einem Gegenstoß durch das Mittelfeld, der allein gelassene Steindorsson legte auf Torschütze Vilhjalmsson ab. Die Austrianer waren erneut nur Zuschauer. Bis zur Pause plätscherte die Partie dahin. Die Austria verbuchte in 45 Minuten keinen Schuss aufs gegnerische Tor.

Schmid wechselte in der Halbzeit nicht. Die Austria attackierte nun früher, Aleksandar Jukic rang Anton Einarsson in Breidabliks Tor mit einem Freistoß (51.) eine erste Parade ab. Eine weitaus größere Möglichkeit ließ der nun im Zentrum spielende Pichler aus, der aus guter Position zu zentral abschloss (64.). Als die Hoffnungen langsam schwanden, brachte ein Geschenk der Hausherren die Austria ins Spiel zurück: Innenverteidiger Viktor Margeirsson passte viel zu ungenau zur Mitte, Fitz war Nutznießer und schloss ins leere Tor ab.

Der eingewechselte Alexander Grünwald hätte nach einer Fitz-Hereingabe fast den Ausgleich geschafft, ein isländischer Fuß war aber noch dazwischen (75.). Die Austria lief danach vergeblich einem Treffer hinterher, auch wenn Breidablik nun körperlich zurückfiel. Nach sechsminütiger Nachspielzeit stand die Blamage für die Violetten fest. Breidablik feierte den größten internationalen Erfolg nach 2013. Damals hatten die Inselkicker Sturm Graz in der Europa-League-Qualifikation eliminiert.

Manfred Schmid (Austria-Trainer): "In erster Linie bin ich riesig enttäuscht über das Ausscheiden und ganz klar über die erste Halbzeit. Da geht es um Basics, da muss man noch darüber sprechen. Es geht um Leistungsbereitschaft und Zweikampfintensität. Das sind Dinge, die ich erwarte, dass sie vorhanden sind. Wir müssen so schnell wie möglich das Spiel und die Fehler analysieren, die Dinge intern ansprechen. Und uns dann neu aufstellen und versuchen, in der Meisterschaft Punkte zu holen. Wir müssen eine Mannschaft finden, die 90 Minuten bereit ist, Gas zu geben und um unser Wappen zu laufen. Dem Gegner muss man gratulieren, sie haben tollen Fußball gespielt. Das Ausscheiden war leider verdient."

Markus Suttner (Austria-Kapitän): "Die ersten 20 Minuten haben wir unseren Matchplan überhaupt nicht verfolgt. Wir haben erst in der zweiten Halbzeit angefangen, Fußball zu spielen. Leider zu spät. Wenn du einem 0:2 hinterher rennst, ist es nicht einfach, da kommt die Kopfkomponente dazu. Für uns ist das natürlich enttäuschend. Natürlich sind wir jetzt nicht positiv gestartet, hätten uns das anders vorgestellt. Es hilft aber nichts, wir haben in drei Tagen schon wieder ein Match. Wir werden am Sonntag versuchen, die Saison in die richtige Richtung zu lenken."

LASK trifft auf serbischen Klub

Der LASK trifft in der dritten Qualifikationsrunde zur Fußball-Conference League auf Vojvodina Novi Sad. Der serbische Club setzte sich gegen den FK Panevezys aus Litauen nach einem 1:0 im Auswärtsspiel auch daheim am Donnerstagabend mit 1:0 durch. Das Hinspiel findet am kommenden Donnerstag (20.00 Uhr) in Novi Sad statt, das Rückspiel sieben Tage später im Klagenfurter Wörthersee-Stadion (21.00 Uhr).

Der LASK muss nach Kärnten ausweichen, da die derzeitige Heimstätte in Pasching nicht Europacup-tauglich ist. Um in die Gruppenphase vorzustoßen, müsste die Mannschaft von Trainer Dominik Thalhammer danach noch eine Hürde im Play-off nehmen.

"Vojvodina verteidigt sehr kompakt und ist gut organisiert. Wir müssen geduldig und hochkonzentriert auftreten, um im Hinspiel eine gute Ausgangslage zu schaffen. Unser Ziel ist klar: Aufstieg ins Play-off ist unser Anspruch", meinte Thalhammer in einem Statement der Linzer. Vojvodina beendete die Vorsaison auf Platz vier in der serbischen Liga. Gegen einen Club aus Österreich ging es zuletzt 2012 gegen Rapid in der Europa-League-Qualifikation. Die Wiener stiegen nach einem 1:2 auswärts mit einem 2:0-Heimsieg auf.