Mit ihrem Tor beim Auftaktspiel der EM gegen Österreich sorgte Beth Mead für einen kollektiven Jubelschrei in England. Nach dem Spiel sorgte sie für Aufsehen, weil sie nicht mehr in weißen Hosen spielen möchte. „In einer Phase des Monats ist es für uns Frauen unpraktisch“, sagte die 27-Jährige. Die Periode ist ein oft noch zu wenig behandeltes Thema. Vor allem in Teamsportarten. Nicht so beim SK Sturm. „Mittels App tragen unsere Spielerinnen einige Daten ein, um zu sehen, in welcher Phase des Zyklus sie sich befinden“, sagt Physiotherapeutin Carmen Schauer, die ihre Bachelorarbeit zum Thema „Periode im Sport“ geschrieben hat. „Gefühlstechnisch ist man während der Periode nicht so leistungsfähig.
Wissenschaftlich ist das aber nicht belegt.“ Im Gegenteil. „Hormonell gesehen ist man einem Mann da am nächsten. Wenn ich das weiß, tu ich mich auch im Kopf leichter.“ Was sehr wohl leistungsmindernd ist: „Die ganzen Begleiterscheinungen wie Bauchkrämpfe, Kopf- oder Unterleibsschmerzen.“
Mittels richtiger Ernährung rund eine Woche vor der Periode könne man diesen Begleiterscheinungen im Vorfeld entgegenwirken. Umso wichtiger sei es, dass eine Sportlerin über ihren Zyklus Bescheid weiß. Auch, weil man in den beiden Phasen des Zyklus anders trainieren sollte. „Darum ist Aufklärungsarbeit so wichtig“, sagt Schauer.
„Es ist ein heikles Thema. Aber zu mir sind die Spielerinnen immer sehr offen.“ Während viele Trainer mit diesem Thema nichts anzufangen wissen, findet Schauer lobende Worte für Sturm-Trainer Christian Lang. „Er ist sehr engagiert und offen dafür, schickt mir hin und wieder Studien, wenn er was findet. Hut ab.“