Dänemarks Nationalcoach Kasper Hjulmand fühlt sich seit dem Kollaps von Christian Eriksen zum EM-Auftakt an eine Familientragödie erinnert. "Ich habe meinen Onkel durch eine Herzattacke auf dem Fußballplatz verloren", sagte der 49-Jährige bei einer Medienrunde am Montag im dänischen EM-Quartier in Helsingör. Details dazu wollte Hjulmand nicht nennen.

Der Eriksen-Vorfall hatte bei Hjulmand darüber hinaus schlimme Erinnerungen an seine Zeit beim FC Nordsjaelland ausgelöst. Dort wurde der Fußballspieler Jonathan Richter 2009 bei einem Trainingsmatch von einem Blitz getroffen. Richter hat das Unglück damals überlebt, sein linker Unterschenkel musste aber amputiert werden. Hjulmand war damals Co-Trainer beim FCN von Morten Wieghorst - dieser ist heute sein Assistent bei der Nationalmannschaft.

Seit dem bangen Zittern um Eriksen nach dessen Zusammenbruch im ersten EM-Gruppenspiel wird das dänische Team von einer Woge der Zuneigung emotional durch dieses Turnier getragen. Für Hjulmand gibt es aber noch größere Gefühle. "Das sind Emotionen, die ein ganzes Leben bleiben", erklärte der frühere Coach des FSV Mainz 05, der drei Kinder hat. "Aber im Leben Vater zu sein, das ist noch viel größer für mich."