Der Torjubel von Marko Arnautovic nach dem 3:1 war außergewöhnlich. Da war wenig zu spüren von großer Freude, eher Wut war zu vernehmen. Kapitän David Alaba und Michael Gregoritsch schritten ein und versuchten den China-Legionär zu beruhigen - zumindest entstand dieser Eindruck. Gregoritsch stellt aber richtig, was vorgefallen ist:

Auch am Tag nach dem Spiel ist die Aufregung um Arnautovics Jubel groß. Das White-Power-Symbol wollen die einen entdeckt haben und schieben den 32-Jährigen damit in das rassitische Eck. Das serbische Medium "Informer" berichtet von Schimpftiraden gegen Nordmazedonien.

Arnautovic selbst distanziert sich gegenüber der Kleinen Zeitung von den Vorwürfen. "Das hat mich getroffen, als ich das heute gehört habe", sagt Arnautovic. "Ich bin kein Rassist und werde niemals ein Rassist sein." Ein Wortgefecht zwischen ihm und Spielern Nordmazedoniens gibt Arnautovic aber zu. "Das gehört dazu."

Der nordmazedonische Fußballverband teilte indes am Montagabend auf Facebook mit, dass man ein offizielles Schreiben an die UEFA gerichtet habe und darin die "härteste Strafe" für Arnautovic fordere.

Man verurteile den "nationalistischen Ausbruch" des ÖFB-Teamspielers gegen Edzjan Alioski aufs Schärfste und sei "immer gegen Nationalismus, Diskriminierung und alle anderen Formen von Beleidigungen und Ausbrüchen, die nicht im Sinne des Fußballs sind und unseren gemeinsamen Werten widersprechen", hieß es

Das ganze Statement im Video:

Rückendeckung für den Teamspieler gab es von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. "Trashtalk gehört zum Fußball. Vor 30, 40 Jahren hat mir mein Gegenspieler zeitweise auch nichts Schönes gesagt und ich ihm auch nicht", meinte der Wiener. "Das Wichtigste ist, Marko hat klargestellt, dass er mit Politik gar nichts am Hut hat. Das Zweite ist, dass es nach dem Spiel ausgeräumt wurde. Sie sind nachher länger beieinandergestanden und haben alles besprochen. Das Thema ist ausgeräumt, es geht weiter", erklärte Schöttel.

Weder der Sportdirektor noch Arnautovic machten Angaben dazu, mit welchem nordmazedonischen Gegenspieler sich der ÖFB-Kicker die Scharmützel geliefert hatte. Diverse Fotos lassen aber darauf schließen, dass es sich um Leeds-Profi Ezgjan Alioski gehandelt haben könnte.