Der Schock fuhr allen in die Glieder - der Däne Christian Eriksen brach an der Seitenlinie nach 44 Minuten plötzlich ohne jede Ankündigung zusammen und blieb regungslos liegen. Der Schock war groß, zunächst versuchten die dänischen Spieler schnell selbst, erste Hilfe zu leisten, schnell waren die Sanitäter zur Stelle. Die dänische Mannschaft stellte sich im Stadion in Kopenhagen wie ein Schutzwall rund um die Helfer, doch schnell war klar: die Lage ist ernst. Die Sanitäter setzten zur Wiederbelebung und zur Herzmassage an, den Spielern rund um Eriksen stand der Schock ins Gesicht geschrieben, einigen kamen schon erste Tränen.

Auch die Finnen warteten tief betroffen auf der anderen Seite des Feldes. Die Zuschauer, die zunächst noch mit aufmunterndem Applaus versuchten, Mut zu machen, verstummten immer mehr. Und es wurde gespenstisch still im Stadion.

Auch eine harte Prüfung für die Steirerin Anna Maria Lallitsch, die ihre erste EM-Partie kommentieren durfte - doch sie machte zusammen mit Helge Payer das einzig Richtige und blieb ruhig, kommentierte die Bemühungen der Ersthelfer nicht.

Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen. Ein erstes Bild aus dem Stadion zeigt den Dänen offenbar mit offenen Augen und vollem Bewusstsein beim Abtransport. Eriksen ist mittlerweile in einem Kopenhagener Spital eingetroffen und laut UEFA stabilisiert. Der dänische Verband bestätigte, dass Eriksen bei vollem Bewusstsein ist. Das Spiel wurde zunächst abgebrochen, daraufhin gab die UEFA aber bekannt, dass aufgrund von Anfragen beider Teams doch noch gespielt wird. Nach langer Unterbrechung setzte sich Finnland mit 1:0 durch.

Beim ÖFB zeigte man sich tief betroffen. "Wir sind nach dem Training ins Hotel gekommen und da haben wir es gelesen. Die Szenen haben uns alles sehr betroffen gemacht. Wenn man sieht, wie betroffen Fans und Spieler sind, ist es schwer vorstellbar, dass die EM für die Dänen wie gewünscht verlaufen kann. Es ist unmöglich, dass heute weitergespielt wird", meinte Sportdirektor Peter Schöttel dazu.