Größer könnte der Kontrast vor dem heutigen Freundschaftsspiel in Middlesbrough (21 Uhr, ORF & DAZN) nicht sein. Auf der einen Seite mit England einer der Topfavoriten auf den EM-Titel, auf der anderen Österreich, das bei der Endrunde bestenfalls als Außenseiter gilt. Da trifft es sich gar nicht so gut, dass die Gäste einmal mehr stark ersatzgeschwächt antreten müssen. Neben Valentino Lazarowerden auch die angeschlagenen Marko Arnautovic (Oberschenkel) und Karim Onisiwo (Knie) nur die Zuseherrolle bekleiden.

Zudem kommen auch Kapitän Julian Baumgartlinger und Stefan Ilsanker maximal zu Jokereinsätzen. Somit dürften wohl die zuletzt nicht ganz fitten Konrad Laimer und Christoph Baumgartner in die Startelf rutschen. Im Tor könnte Watford-Legionär Daniel Bachmann sein Debüt feiern – ausgerechnet gegen das Land, in dem er seit zehn Jahren lebt und größtenteils Fußball spielt. „England ist einer der großen EM-Favoriten. Im Kader der Engländer sind viele Spieler, die um die 20 Jahre alt, aber schon Weltklasse sind. Körperlich ist diese Truppe stark, wie es in England normal ist. Für uns wird das ein super Test“, sagt der 26-Jährige.

Sehr zufrieden mit den ersten fünf Tagen der Vorbereitung könne das ÖFB-Team laut Marcel Sabitzer sein, der heute „viel Power und eine knallharte Defensive“ erwartet. Für den heute abwesenden Lazaro, der im Vorjahr ein halbes Jahr für Newcastle in der Premier League unter Vertrag stand, verfügen die Engländer über „extrem hohe fußballerische Qualität. Die marschieren unermüdlich und sind richtige Biester auf dem Platz. Die Mentalität ist ein entscheidender Faktor bei ihnen.“

Franco Foda fordert eine "breite Brust"

Entscheidend aus Sicht der Österreicher ist für Martin Hinteregger, die Lehren aus der EM 2016 zu ziehen. „Da haben wir gesehen, dass die Testspiele nicht optimal waren. Dennoch haben wir gedacht, dass wir den Schalter umlegen können. Das war nicht der Fall“, sagt der Sirnitzer. „Deshalb müssen wir das jetzt unbedingt anders machen. Für uns ist es enorm wichtig, wieder die Lockerheit zu bekommen, weil wir in den letzten Partien spielerisch nicht überzeugt haben. Diese Leichtigkeit müssen wir zurückbekommen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um das erste EM-Spiel erfolgreich zu bestreiten.“

Gegen das Starensemble der „Three Lions“ erhofft sich ÖFB-Teamchef Franco Foda die Umsetzung der in den vergangenen Tagen erarbeiteten Trainingsinhalte. „England hat viel Ballbesitz. Da gilt es für uns, im Spiel gegen den Ball aktiv zu bleiben und den Gegner aggressiv zu bekämpfen. Wenn wir die Bälle erobern, müssen wir entschlossen und zielstrebig nach vorne spielen“, sagt der Deutsche, der von seiner Mannschaft fordert: „Ich will sehen, dass wir mit breiter Brust auftreten.“