"Arrivederci, Österreich", heißt es nach dem Achtelfinale der Europameisterschaft. Das Nationalteam musste sich nach einer starken Leistung mit 1:2 nach Verlängerung gegen Italien aus dem Turnier verabschieden. Sasa Kalajdzic machte das Spiel kurz vor Schluss mit einem Kopfball auf Kniehöhe nochmals spannend. "Ich glaube, es ist nicht nur eines der grausamsten Fußballspiele in meiner Karriere, sondern auch in der Geschichte von Fußball-Österreich", meinte der Stürmer nach dem Spiel.

"Das ist absolut bitter und unverdient. Wir hätten das Spiel gewonnen, wenn Marko (Arnautovic, Anm.) nicht im Abseits gestanden wäre. Wir kriegen unnötig ein Tor. Das ist kein verdienter Sieg", meinte Kalajdzic weiter. Österreich war dem Turnierfavoriten teils überlegen, lieferte eine ausgezeichnete Leistung ab. Das sah auch Kalajdzic so: "Riesenkompliment an die Mannschaft. Jeder einzelne Österreicher kann stolz sein auf diese Mannschaft."

Warum es dennoch nicht mit dem Weiterkommen geklappt hat? "Es ist an Kleinigkeiten gelegen", sagte Kalajdzic. "Es sind keine großen Fehler passiert. Wir kriegen das 0:1, dann mussten wir aufmachen, das haben sie ausgenutzt. Es ist schade, weil wir uns ein Elferschießen zumindest verdient haben."

Seine zwei Meter nutzte Kalajdzic beim Treffer auf unkonventionelle Art, war mit dem Kopf nur wenige Zentimeter vom Rasen entfernt. "Das Tor war richtig geil, ich war noch nie so niedrig bei einem Kopfball", sagte er. "Ich habe das Spiel nochmal spannend gemacht. Es war ein schönes Tor für die Erinnerung, es tut aber mehr weh, als dass ich mich freuen kann."

David Alaba: "Können unglaublich stolz sein"

Für Kapitän David Alaba war es schwer, die Niederlage in Worte zu fassen: "Das einzige, was ich sagen kann: Wir können unglaublich stolz auf uns sein, auch Österreich kann stolz für uns sein. Wir haben alles versucht. Letzten Endes wurden wir für diese Leistung nicht belohnt. Das ist natürlich sehr bitter. Es tut sehr weh, wenn wir uns das Spiel heute anschauen." Und wie Kalajdzic sagt auch der Real Madrid-Neuzugang: "Wenn wir 1:0 in Führung gehen, bringen wir das nach Hause. Man hat ja über die 120 Minuten gesehen, dass sie gut sind. Man hat aber auch gesehen, umso länger die Zeit gegangen ist, umso größer war ihr Respekt vor uns. Die Einstellung hat zu 100 Prozent gepasst von uns. Da geht es um Kleinigkeiten. Und die ein, zwei Prozent haben gefehlt, um das Spiel für uns zu entscheiden."

Allerdings bestätigt Alaba den Eindruck, dass den Österreichern es mit Fortdauer des Spiels, Zugriff zu erhalten: "Mit der Zeit wurden die Italiener immer nervöser und nervöser. Man hat ja gesehen, dass wir auch unsere Chancen hatten."