Nach den bisherigen zwei Niederlagen wollte die Türkei die letzte Chance auf ein Weiterkommen beim Schopf packen und begannen in Baku gegen die Schweiz wie aus der Pistole geschossen und schnürte die Eidgenossen in deren Hälfte ein. Aber: In der 6. Minute kamen die Schweizer erstmals vor den Strafraum der Türken und machten mit ihrer ersten halben Chance gleich ein Tor. Goalgetter Haris Seferovic, der bei Benfica Lissabon seine Brötchen verdient, zog außerhalb des Sechzehners ab und wuchtete den Ball unhaltbar ins rechte Eck.

Mit dem 1:0 übernahmen die Schweizer auch das Kommando auf dem Spielfeld - der Elan der Türken war verpufft. Anders die Schweiz, die in der 26. Minute auf 2:0 erhöhte: Diesmal war es Xherdan Shaqiri, der ebenfalls außerhalb des Sechzehners abzog und den Ball unhaltbar im Kasten von Goalie Uğurcan Çakır versenkte.

Müldür scheiterte zweimal an Sommer

Erst in der 33. Minute fanden die Türken ihre erste echte Chance vor, doch Yann Sommer konnte den scharfen Fernschuss von Mert Müldür parieren. Heiß wurde es nochmals kurz vor dem Pausenpfiff, als Müldür wieder eine dicke Möglichkeit vorfand, aber erneut an Sommer scheiterte. Somit ging es mit einem beruhigenden Polster von zwei Toren Vorsprung für die Schweizer in die Pause.

In der zweiten Hälfte änderte sich zuerst am Spiel nichts. Wer geglaubt hatte, dass sich die Türken nochmals aufbäumen würden, wurde vorerst bitter enttäuscht. Im Gegenteil - wenn es Torchancen gab, dann verzeichneten diese die Schweizer. So wie Shaquiri, der in der 58. Minute den Ball knapp über die Latte wuchtete. Oder Seferovic, der in der 60. Minute am stärksten Mann der Türken, Goalie Cakir von Trabzonspor, scheiterte.

Kurze Hoffnung bei den Türken

In der 62. Minute dann aber wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer der Türken. Irfan Can Kahveci fasste sich ein Herz und knallte den Ball von 20 Metern direkt ins Kreuzeck. Es war der erste Treffer für die Türken bei dieser Euro. Die Hoffnung der Türken währte aber nicht lange, so nützten die Schweizer die nun offeneren Räume ideal und Shaqiri traf in der 68. Minute zum 3:1.

Damit war der Emmentaler aus Sicht der Schweizer gegessen. Kapitän Granit Xhaka knallte in der 78. Minute noch einen Freistoß an die Stange, das war's. Mit diesem Sieg beendeten die Eidgenossen die Gruppe A punktegleich mit Wales (0:1 gegen Italien), aber aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf Platz drei. Aufgrund der vier eroberten Punkte dürfen sich die Schweizer aber berechtigte Hoffnung machen, als einer der besten Gruppendritten ins Achtelfinale aufzusteigen.