Christian Rijavec ist „Action“ gewohnt, die hatte er schon als Sportler zu Genüge. Als Ski-Freestyler eroberte er zweimal WM-Silber und war dreimal bei Olympia. Und irgendwie ließ ihn das Rasen durch die Lüfte, das Verlieren des Bodens unter den Füßen, nicht los. Denn auch heute wird „Rio“ im „Stadio Olimpico“ bei der Eröffnung fliegen – und wie: mit in einer akrobatischen Trommel-Gruppe.
„Acht Meter pro Sekunde geht es von unten nach oben. Zum Glück ist das Stadion 24 Meter hoch, da geht sich das mit dem Bremsen gut aus“, erklärt der 49-Jährige lächelnd. Mit seiner zwölfköpfigen Formation hebt er ab, das war nicht jedermanns Sache: „Früher waren Künstler dabei, doch die schafften die Belastung nicht, die kippten um.“
Obwohl: Mit „Specki TD“ (Florian Speckardt) ist auch der Drummer der deutschen Metal-Band „In Extremo“ dabei – Konzerte sind ja coronabedingt ausgefallen. Die Truppe ist gefragt: Mit seinen „Vertical Drums“ war er in Dubai, Ankara, Genf und bei der Eröffnung der Nordkettenbahn in Innsbruck zu Gast. Überall ging die Post ab, wenngleich der Auftritt nur ein kurzer ist.
U2 und Martin Garrix lüften das Geheimnis
Hauptacts des Abends sind aber andere: DJ Martin Garrix hat mit den U2-Stars Bono und The Edge den EM-Song „We are The People“ eingespielt. Der wird heute zum virtuellen Spektakel, denn Bono wird in 3D auf die Bühne projiziert – tatsächlich singt er in London.

Das Spielfeld soll in eine weißblaue Flamme verwandelt werden und ein Energiefeld aus Millionen Lichtern erzeugt werden. "Die Eröffnungsfeier im Olimpico von Rom wird ein passendes Vorspiel für das Turnier", versicherte UEFA-Marketingchef Guy-Laurent Epstein.
Musikproduzent Martin Garrix hatte das temporeiche Lied, in dem es um Einheit und Verständigung geht, bereits vor drei Jahren geschrieben. Durch die corona-bedingte Verschiebung der Europameisterschaft musste er das gemeinsame Projekt mit der irischen Erfolgsband U2 über ein Jahr lang geheimhalten.