Die Grazer besiegten die SV Ried vor 9.400 Zuschauern in der UPC-Arena dank zweier Traumtore von Verteidiger Mark Prettenthaler (44.) und Marko Stankovic (84.) verdient mit 2:0. Sturm hielt mit dem ersten Heimsieg im Jahr 2008 den Anschluss an die Europacup-Plätze und sicherte Platz fünf. Die Negativserie der Rieder in fremden Stadien erfuhr dagegen eine Fortsetzung.

Starker Beginn. Sturm diktierte von Beginn an das Spielgeschehen. Zwingende Torchancen blieben aufgrund einer soliden Rieder Defensivleistung allerdings Mangelware, bis sich Prettenthaler kurz vor Seitenwechsel ein Herz nahm und vom linken Strafraumeck abzog. Der scharfe Ball passte ebenso perfekt wie unhaltbar für Ried-Goalie Gebauer ins lange Kreuzeck. Es war der zweite Saisontreffer des 24-jährigen Linksverteidigers. Bis dahin hatten Stankovic (15.) und Kapitän Jürgen Säumel nach einem Solo (27.) die besten Möglichkeiten vorgefunden. Ried war lediglich durch einen Drechsel-Weitschuss gefährlich (43.). Sturm-Coach Franco Foda war aufgrund der Sperren von Samir Muratovic und Jakob Jantscher zu Umstellungen gezwungen, setzte mit Stankovic, Mario Haas und Ozren Peric erfolgreich auf drei Stürmer.

Improvisation gefragt. Kommenden Mittwoch in Altach muss Foda erneut improvisieren. Haas und Säumel holten sich bereits vor der Pause ihre jeweils fünfte Gelbe Karte ab und sind im kommenden Spiel gesperrt. Säumel will am Sonntag mit Sportdirektor Walter Hörmann ein weiteres Gespräch über seine Zukunft führen. Der Vertrag des 23-Jährigen läuft mit Saisonende aus, die Anzeichen für einen Wechsel ins Ausland verdichten sich. "Bisher gibt es Anfragen, aber noch kein konkretes Angebot", erklärte Säumel.

Viele Chancen. Auf dem Platz war der Sturm-Kapitän erneut der Spieler mit den meisten Ballkontakten. Die Grazer kontrollierten das Spiel auch nach der Pause, ohne zu wirklich großen Chancen zu kommen. Stankovic schoss nach einem Alleingang links am Tor vorbei (59.). Auf der Gegenseite war Akagündüz zweimal gefährlich, scheiterte aber mit einem Volley an Gratzei (68.) bzw. aus extrem spitzem Winkel an der Außenstange (70.).

Traumtor Nummer zwei. Auf der Gegenseite brachte Stankovic, der zum zweiten Mal im Frühjahr von Beginn an zum Einsatz gekommen war, mit einem herrlichen Heber von der Strafraumgrenze die ersten Frühjahrs-Punkte für Sturm im eigenen Stadion unter Dach und Fach. Gebauer war deutlich zu weit vor seinem Tor gestanden. Das nützte der 22-Jährige listig zu seinem sechsten Saisontor. Ried wartet damit weiterhin seit Anfang September (1:0 in Innsbruck) auf einen Auswärtssieg. In den vergangenen zehn Spielen in der Fremde haben die Innviertler lediglich einen einzigen Punkt eingefahren. Für die Grazer war es der 20. Sieg in insgesamt 22 Bundesliga-Heimspielen gegen Ried.