Innenminister Roberto Maroni rief den italienischen Fußballverband auf, mit Strenge gegen rassistische Fans vorzugehen. Er drohte, die Tifosi-Reisen zu stoppen, sollte es das Verhalten der Fans erfordern. Auch eine komplette Stadiensperre könnte als extreme Maßnahme gegen den Rassismus ergriffen werden. "Ich plane in den nächsten Tagen ein Treffen mit dem Fußballverband und der Liga, um weitere Maßnahmen zu überprüfen", kündigte der Innenminister an.

Rekordmeister Juventus Turin bekam bereits den neuen harten Kurs zu spüren. Der Verein wurde am Mittwochabend erneut wegen rassistischer Sprechchöre seiner Fans bestraft. Nach dem Urteil eines Sportgerichts darf der Verein des Salzburger Torhüters Alexander Manninger für das Heimspiel am 23. Jänner gegen den die AS Roma nur Dauerkarteninhaber in die Nordkurve einlassen. Zudem dürfen für das Cup-Viertelfinale am 28. Jänner bei Meister Inter Mailand keine Tickets an Turiner Fans verkauft werden. Juve-Anhänger waren bei der 0:1-Niederlage gegen Chievo Verona zum wiederholten Mal gegen den dunkelhäutigen Stürmer Mario Balotelli von Inter Mailand ausfällig geworden. Es ist bereits die vierte Strafe für Juve im Fall Balotelli.

Innenminister Maroni lehnte den Vorschlag von Juventus ab, die Sicherheit in den Stadien wieder der Polizei und nicht mehr den von den Vereinen bezahlten Sicherheitskräften anzuvertrauen. "Das wäre ein Schritt zurück. Der Einsatz der Aufseher hat im letzten Jahr zu einem Rückgang in der Zahl der gewalttätigen Zwischenfällen und der Verletzten geführt. Man sollte eventuell die Kontrollen beim Stadioneingang verschärfen", erklärte Maroni.