Franz Beckenbauer darf wegen seiner 90-Tage-Sperre (noch) nicht zur WM und ist doch täglich mehrfach in Brasiliens Fußball-Heiligtum Maracana zu sehen - und der "Kaiser" spricht dabei sogar Englisch. Auf den Dutzenden TV-Schirmen im Pressezentrum der legendären Arena in Rio de Janeiro flimmert ein Werbefilm des Weltverbandes FIFA.

In dem Film geht es um "10 Dinge, die sie noch nicht über die FIFA wussten" mit Beckenbauer als einem von vielen Promis von Pele über Luis Figo und Vicente del Bosque bis Didier Drogba und Neymar. Beckenbauer erzählt darin auf Englisch, dass die FIFA viel mehr zu bieten habe als die WM.

Weiterhin ist der Ehrenpräsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München von allen Aktivitäten im Weltfußball ausgeschlossen. Er darf also den Raum, in dem die FIFA mit ihm wirbt, nicht betreten.

Beckenbauer ist am 13. Juni für 90 Tage provisorisch gesperrt worden, weil er Fragen der FIFA-Ethikkommission zu den Ermittlungen um die WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 nicht beantwortet hatte. Mittlerweile hat der 68-Jährige dies nachgeholt und wartet auf die Aufhebung des Banns. Als Grund für seine Weigerung hatte er angegeben, die auf Englisch formulierten juristischen Fragen nicht verstanden zu haben.