Für die US-Nationalmannschaft und ihren Assistenztrainer Andreas Herzog beginnt die Fußball-WM in Brasilien mit einem Spiel gegen den vermeintlich leichtesten Gruppengegner. Die Amerikaner treffen in der Nacht auf Dienstag in Natal auf die Auswahl von Ghana, gegen die man sich angesichts der weiteren Kontrahenten Deutschland und Portugal keine Niederlage erlauben darf.

Null Punkte zum Auftakt wären wohl gleichbedeutend mit einem vorzeitigen Abschied - daran verschwendet Herzog aber erst gar keinen Gedanken. "Wir wollen zum Start gleich drei Punkte holen, das wäre ein Traum, dann hätten wir eine gute Ausgangsposition", meinte der ÖFB-Rekordteamspieler und sprach von einem vorentscheidenden Match. "Aber das gilt auch für Ghana."

Vor den Afrikanern zeigte Herzog großen Respekt. "Sie haben ihre Stärken in der Offensive, sind schwer auszurechnen und haben zuletzt beim 4:0 gegen Südkorea gezeigt, dass sie für die WM gut gerüstet sind." Selbiges trifft allerdings auf das US-Team zu, das alle drei WM-Vorbereitungsspiele gewonnen hat. "Deswegen sind wir zwar nicht rundum zufrieden, aber für die Stimmung war das schon gut", sagte der 45-jährige Wiener.

Im letzten Test beim 2:1 gegen Nigeria in Jacksonville wurde die Mannschaft von Chefcoach Jürgen Klinsmann von 52.000 Zuschauern frenetisch gefeiert. Schon vor dem Match hielt der Team-Bus bei der Fahrt zum Stadion einige hundert Meter vor der Arena. Die Spieler stiegen aus und gingen die verbliebene Strecke an 10.000 Spalier stehenden Fans vorbei. "Was rund um dieses Spiel abgegangen ist, habe ich noch nicht oft erlebt. Vor ein paar Jahren hätte ich mir nie gedacht, dass es in den USA einmal so eine Fußball-Begeisterung geben kann", meinte Herzog.

Mittlerweile beginnt auch beim früheren ÖFB-U21-Teamchef das Kribbeln. "Die WM-Teilnahmen als Spieler 1990 und 1998 war schon etwas Besonderes, jetzt wartet wieder ein echtes Highlight. Eine WM-Teilnahme mit einem anderen Land macht die Sache zusätzlich reizvoll."

Innerhalb der aktuellen US-Mannschaft ist die Stimmung mit jener in den ÖFB-Auswahlen 1990 und 1998 zu vergleichen. "Es ist immer das Gleiche - es gibt eine riesige Vorfreude darauf, dass es endlich losgeht", erzählte Herzog.