Wann und in welcher Form findet heuer der NHL-Draft statt?
Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Ziehung heuer virtuell am 6. Oktober (1. Runde/ORF Sport + überträgt ab 0.00 Uhr live) und 7. Oktober (restliche sechs Runden) statt. Normalerweise findet das Event immer an einem NHL-Standort statt, heuer wäre Montreal an der Reihe gewesen.

Warum gibt es überhaupt einen Draft?
Hauptziel ist eine ausgeglichene Liga, denn: Die schwächsten Klubs der abgelaufenen Saison haben vor den besseren Teams erstes Wahlrecht. So soll verhindert werden, dass finanzkräftigere Klubs sich immer die größten Talente sichern. Pro Draft-Runde hat jede der 31 Mannschaften einen sogenannten Draftpick. Allerdings können die Teams ihre Picks in Transfergeschäften an andere Mannschaften abgeben bzw. tauschen. So können Teams in einer Runde mehrere oder auch keinen Pick haben.

Welche Spieler stehen im Draft im Fokus?
Vor allem 17- und 18-jährige Talente. Der Stichtag war heuer der 15. September 2002. Ausnahmen sind europäische Spieler, diese können heuer bis zum Geburtsjahr 1999 gezogen werden.

Warum gibt es ein Lotteriesystem?
Damit nicht die schlechtesten Teams am Ende der Saison absichtlich verlieren, um beim Draft als erste dranzukommen, wurde das Lotteriesystem eingeführt. In diesem befinden sich jene 15 Teams, die das Play-off verpasst haben. Dabei ist das schlechteste Team auf Platz eins und das beste auf Platz 15 gesetzt. Der Gewinner der Lotterie darf dann im Draft als erstes Team wählen. In der Lotterie gibt es einen Schlüssel: Die schlechteste Mannschaft hat eine 18,5-prozentige Chance, den ersten Pick zu gewinnen, das beste Team hat ein Prozent Chance.

Wie erhalten die Klubs Informationen über die Spieler?
Jedes Team hat eine Scouting-Abteilung, die in Nordamerika und Europa extrem gut vernetzt ist. Jedes Jahr werden viele Millionen Dollar in diese Teams investiert. Die Daten sind streng geheim. So erstellt sich jedes Team eine Liste, wann sie einen Spieler wählen will. Wurde er bereits gezogen, kommt der nächste auf der Liste dran.

Wird Marco Rossi in der ersten Runde gezogen?
Ja, davon ist auszugehen, er gilt als Top-10-Kandidat. Jede Menge Mannschaften zeigten in den letzten Monaten großes Interesse an Rossi.

Welche Österreicher wurden bisher in der ersten Runde gezogen?
Thomas Vanek (Nummer 5 von Buffalo, 2003) und Michael Grabner (Nummer 14 von Vancouver, 2006).

Welche Österreicher dürfen sich noch Chancen ausrechnen, im Draft eine Berücksichtigung zu finden?
Thimo Nickl hat die größten Chancen. Der Verteidiger, der letzte Saison bei Drummondville in der QMJHL voll überzeugen konnte, wird in der dritten Runde gehandelt. Neben dem Klagenfurter könnte auch Senna Peeters (Halifax, QMJHL) in einer der hinteren Runden gezogen werden. Außenseiterchancen hat Benjamin Baumgartner (Davos).