Das kanadische Eishockey-Nationalteam hat die ganz großen Stars bei der WM in der Slowakei diesmal gar nicht mit dabei – und doch ist die A-WM in unserem Nachbarland die wohl „wertvollste“ aller Zeiten. Denn bei den 16 Teams sind insgesamt 117 Spieler im Einsatz, die ihre Brötchen in der besten Liga der Welt, der National Hockey League (NHL) verdienen. Und diese 117 Spieler verdienten zusammengenommen in dieser Saison rund 400 Mio. Dollar. Das lässt sich durch die Offenlegung der Gehälter wie Spielergewerkschaft NHLPA bzw. capfriendly.com so genau sagen.

117 NHL-Profis, das sind gleich 30 mehr als 2015 bei der WM in Tschechien, als 87 dabei waren, die damals zusammengerechnet auch auf „nur“ 200 Millionen Dollar Gehaltssumme kamen. Nicht der einzige Beweis dafür, dass der Wert der WM-Teilnehmer aus der NHL, gemessen an ihrem Jahresgehalt, in den vergangenen drei Jahrzehnten explodiert ist. Bei der WM 1990 in der Schweiz etwa spielten 43 Profis aus Nordamerika mit, sie waren aber im Vergleich zu den heutigen Spielern arme Schlucker. Trotz Stars wie Steve Yzerman, Paul Coffey, Doug Gilmour, Al MacInnis, Mike Modano oder Ulf Samuelsson kamen damals alle 43 NHL-Profis zusammen nur nur auf gut 8,6 Mio. Dollar Jahresgehalt, was einem durchschnittlichen Einkommen von knapp mehr als 200.000 Dollar entsprach.

Das, was damals die gesamte NHL-Abordnung verdiente, übertrifft heute ein einziger Star. Von den WM-Teilnehmern etwa sind US-Kapitän Patrick Kane von den Blackhakws und der Schwede William Nylander (Toronto Maple Leafs) mit zwölf Millionen Dollar Jahresgehalt die Topverdiener. Die Russen Alexander Owetschkin und Jewgenij Kusnezow (beide Washington Capitals) sowie Jack Eichel (USA/Buffalo Sabres) wurden mit jeweils zehn Millionen Dollar entlohnt.

US-Auswahl ist 90 Millionen wert

Die „teuerste Auswahl“ stellen nach diesem Maßstab in der Slowakei übrigens die USA, deren NHL-Spieler heuer 90 Millionen verdienten, dann folgen Schweden (80), Russland (71) und Kanada (67). Wenig überraschend, dass dieses Quartett auch jenes der größten Favoriten ist. Überhaupt wurde ja die Kluft zwischen den Topnationen und dem „Rest“ größer. Die Folge: Bei den jüngsten 15 WM-Turnieren standen Russland, Kanada, Schweden, Tschechien und Finnland jedes Mal und die USA nur einmal nicht im Viertelfinale, dazu hat die Schweiz den Anschluss geschafft. Der Rest kämpft um den achten und letzten Viertelfinalplatz, oder – wie Österreich – gegen den Abstieg. Das sind auch jene Teams, die hier keinen oder nur einen (wie Österreich) NHL-Spieler stellen.

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