Basti Schwele und Rick Goldmann (plus der stets korrekte Moderator Sascha Bandermann) heben TV-Eishockey-Berichterstattung auf eine moderne und bunte Stufe. Sie begeistern die Zuseher von Deutschlands TV-Sender Sport1 und mit ihrem Stil Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum. Egal, ob Schweiz, Deutschland oder Österreich. Es ist eine Mischung aus überbordenden Emotionen, immensem Fachwissen, Fokus auf positive Aspekte, Schlagfertigkeiten, Unterhaltung und Neuerfindungen. So hatte Goldmann beispielsweise das Wort Britannier "erfunden".

Rick Goldmann und Basti Schwele, ihr setzt neue Maßstäbe. Versteht ihr euch irgendwie als Professoren in der modernen Berichterstattung des Eishockeys?

Basti Schwele: Wir lieben in erster Linie den Sport. Es ist die Leidenschaft für Eishockey, die uns bestärkt.
Rick Goldmann: Uns eint diese Liebe, wir harmonieren vielleicht deshalb hinter den Mikrofonen und vor den Kameras so gut. Es geht alles wie von selbst. Und es ist ein Vorteil, dass wir einerseits Eishockey lieben und andererseits privat Freunde sind.

Eure Popularität wirkt beinahe schon größer als der Sport selbst. Eine angenehme oder unangenehme Begleiterscheinung?

Basti Schwele: Uns geht es nur ums Eishockey. Natürlich steht man in unserer Position auch im Fokus. Das ist doch ganz automatisch so. Aber wir klopfen uns nicht jeden Tag auf die Schultern und sagen, wie toll wir sind.

Manche sprechen von High-Class-Entertainment. Könnt ihr euch vorstellen, was gemeint ist?

Rick Goldmann: Vielleicht, weil wir journalistisch arbeiten und doch die positiven Aspekte hervorheben?
Basti Schwele: Es ist ja üblich geworden, dass öfters geschimpft als gelobt wird. Wir lieben aber Eishockey. Der Sport hat so viele Facetten. Und das wollen wir unseren Zuschauern näherbringen. Wir wollen erklären, wie was warum gerade auf dem Eis passiert, welche Auswirkungen etwas hat und so weiter. Dafür braucht es Fachwissen und Gespür.

Ist es nicht Teil des Journalismus, auch kritisch zu sein?

Basti Schwele: Wir sind sehr wohl kritisch. Aber es gibt auch bei einem 0:9 positive Aspekte. Natürlich arbeiten wir journalistisch, aber wir wollen eben den Sport näherbringen und das Positive zeigen. Manche Aktionen auf dem Eis können so cool sein. Das ist auf den ersten Blick gar nicht erkennbar.
Rick Goldmann: Außerdem sind wir uns gegenüber kritisch. Wir drei (Schwele, Goldmann und Sascha Bandermann) haben eine WhatsApp-Gruppe. Darin tauschen wir uns ständig aus und sind manchmal vielleicht sogar zu kritisch zu uns selbst. Weil wir eben das Maximum unseren Zuschauern mitteilen wollen und enorm hohe Ansprüche an uns selbst stellen. Und natürlich Emotionen nach Hause transportieren.

Könnt ihr euch erklären, warum ihr in sozialen Medien für einen Versprecher wie "Britannier" nicht durch den Kakao gezogen werdet? Das ist ja völlig gegen den allgemein herrschenden Trend dieser Gerichte.

Basti Schwele: Wir nehmen uns einfach selbst nicht so ernst.
Rick Goldmann: Also nicht bierernst.
Basti Schwele: Rick hinterfragt gerne das Muster der deutschen Sprache in unseren Sendungen. Er will dann irgendwie belesen wirken und heraus kommt Britannier. Und wir dürfen dann auf Sendung loslachen. Das macht echt Spaß. Andererseits: Wir stellen uns nicht über die Dinge. Wir berichten einfach über Eishockey. Und wir haben Schwächen und Fehler.

Ihr habt viele Fans in Österreich. Warum kommentiert ihr keine Österreich-Spiele?

Basti Schwele: Mit der Spielauswahl haben wir ja nichts zu tun. Das ist Angelegenheit von Sport1. Aber wir verfolgen natürlich die Österreicher und hoffen, dass ihr gegen Italien gewinnt.
Rick Goldmann: Man drückt ja automatisch dem deutschsprachigen Raum bei einer Eishockey-WM die Daumen.
Basti Schwele: Wir würden uns schon wünschen, die Österreicher zu kommentieren. Merke, Rick: Ein Krügerl ist immer besser als ein Seidel.

Eine hervorragende WM spielt Deutschland. Ihr müsst ja ganz gehypt sein. Wie weit kommen die Deutschen?

Rick Goldmann: Das Viertelfinale ist ja bereits fix. Ich hoffe, dass sie so weit wie möglich kommen.
Basti Schwele: Warum sollte es nicht für eine WM-Medaille reichen? Okay, das hängt viel von der Konstellation von Viertel- und Halbfinale ab.

Basti Schwele und Rick Goldmann waren selbst Eishockey-Profis. Die beiden Münchner kommentieren für den deutschen TV-Sender Sport1 die Eishockey-WM. Ab dem Schlussdrittel hat Sport1 sogar das Österreich-Spiel gegen Italien übertragen.

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